„Mögen die Worte meines Mundes und das Nachsinnen meines Herzens dir gefallen, Herr, mein Fels und mein Erlöser!“ (Psalm 19,15).
Es gibt eine Art von Schweigen, das über das bloße Nicht-Schlechtreden anderer hinausgeht: das innere Schweigen, besonders in Bezug auf sich selbst. Dieses Schweigen erfordert, dass man seine Vorstellungskraft beherrscht – dass man vermeidet, das Gehörte oder Gesagte immer wieder zu durchleben oder sich in fantasievollen Gedanken über Vergangenheit oder Zukunft zu verlieren. Es ist ein Zeichen geistlichen Fortschritts, wenn der Geist lernt, sich nur auf das zu konzentrieren, was Gott ihm im gegenwärtigen Moment vor Augen stellt.
Zerstreute Gedanken werden immer auftauchen, aber es ist möglich, zu verhindern, dass sie das Herz beherrschen. Es ist möglich, sie abzuweisen, den Stolz, den Ärger oder die irdischen Begierden, die sie nähren, zurückzuweisen. Die Seele, die diese Art von Disziplin erlernt, beginnt das innere Schweigen zu erfahren – nicht eine Leere, sondern einen tiefen Frieden, in dem das Herz für die Gegenwart Gottes empfänglich wird.
Diese Beherrschung des Geistes wird jedoch nicht allein durch menschliche Kraft erreicht. Sie entspringt dem Gehorsam gegenüber dem mächtigen Gesetz Gottes und der Befolgung seiner vollkommenen Gebote. Sie sind es, die die Gedanken reinigen, das Herz stärken und in jeder Seele einen Raum schaffen, in dem der Schöpfer wohnen kann. Wer so lebt, entdeckt eine innige Gemeinschaft mit Gott, die alles verwandelt. – Nach Jean Nicolas Grou. Bis morgen, so der Herr will.
Betet mit mir: Herr, mein Gott, ich danke Dir, weil es Dir nicht nur um meine Taten geht, sondern auch um meine Gedanken. Du kennst alles, was in mir vorgeht, und dennoch rufst Du mich, bei Dir zu sein.
Lehre mich, das innere Schweigen zu bewahren. Hilf mir, meinen Geist zu beherrschen, mich nicht in nutzlosen Erinnerungen oder leeren Wünschen zu verlieren. Gib mir den Fokus auf das, was wirklich zählt – den Gehorsam gegenüber Deinem Willen, den treuen Dienst, den Du mir aufgetragen hast, und den Frieden, der kommt, wenn ich Dich aufrichtig suche.
O heiligster Gott, ich bete Dich an und preise Dich, weil Du mich zu Dir ziehst, selbst wenn mein Geist zerstreut ist. Dein geliebter Sohn ist mein ewiger Fürst und Erlöser. Dein mächtiges Gesetz ist wie eine Schutzmauer, die meine Gedanken bewahrt und mein Herz reinigt. Deine wunderbaren Gebote sind wie offene Fenster, durch die das Licht des Himmels in meine Seele fällt. Ich bete im kostbaren Namen Jesu, Amen.