Im vorherigen Artikel haben wir festgestellt, dass das Sabbatgebot auch heute noch für Christen gilt und dass es weit mehr bedeutet, als nur einen Tag für den Kirchgang auszuwählen. Jetzt wenden wir uns der praktischen Seite zu: wie man das vierte Gebot tatsächlich hält, sobald man sich entschieden hat, es zu befolgen. Viele Leser kommen aus einem Umfeld, in dem der Sabbat nicht gehalten wird — vielleicht katholisch, orthodox, baptistisch, methodistisch, pfingstlerisch oder eine andere Konfession — und möchten den siebten Tag ehren, während sie dort bleiben, wo sie sind. Dieser Anhang ist für Sie. Er soll Ihnen helfen zu verstehen, was Gott verlangt, biblische Wahrheit von menschlicher Tradition zu trennen und Ihnen praktische Grundsätze an die Hand zu geben, um den Sabbat auf eine Weise zu halten, die treu, freudig und im modernen Leben möglich ist. Dennoch ist es entscheidend, sich daran zu erinnern, dass das vierte Gebot keine isolierte Pflicht ist, sondern Teil des heiligen und ewigen Gesetzes Gottes. Den Sabbat zu halten ersetzt nicht die anderen Gebote Gottes; vielmehr fließt es natürlich aus einem Leben, das Seinem ganzen Gesetz geweiht ist.
Der Kern der Sabbatheiligung: Heiligkeit und Ruhe
Sabbat und Heiligkeit
Heiligkeit bedeutet Absonderung für Gottes Gebrauch. So wie die Stiftshütte von gewöhnlicher Nutzung abgesondert war, so ist auch der Sabbat von den anderen Wochentagen abgesondert. Gott hat dieses Muster bei der Schöpfung vorgelebt, als Er am siebten Tag von Seinem Werk ruhte und ihn heiligte (Genesis 2:2-3) und damit das Vorbild für Sein Volk setzte. In 2. Mose 20:8-11 werden wir aufgefordert, den Sabbat zu „gedenken“ und ihn „heilig zu halten“, was zeigt, dass Heiligkeit kein optionales Zusatzmerkmal ist, sondern das eigentliche Wesen des vierten Gebots. In der Praxis bedeutet Heiligkeit, die Sabbatstunden so zu gestalten, dass sie auf Gott ausgerichtet sind — sich von Aktivitäten abzuwenden, die uns in alltägliche Routinen zurückziehen, und die Zeit mit Dingen zu füllen, die unser Bewusstsein für Ihn vertiefen.
Sabbat und Ruhe
Neben der Heiligkeit ist der Sabbat auch ein Ruhetag. Auf Hebräisch bedeutet שָׁבַת (shavat) „aufhören“ oder „innehalten“. Gott hörte mit Seinem Schöpfungswerk auf, nicht weil Er müde war, sondern um Seinem Volk den Rhythmus der Ruhe vorzuleben. Diese Ruhe bedeutet mehr als nur eine Pause von körperlicher Arbeit; es geht darum, aus dem normalen Kreislauf von Arbeit und Konsum herauszutreten, um Gottes Gegenwart, Erfrischung und Ordnung zu erleben. Es ist eine bewusste Pause, um Gott als Schöpfer und Erhalter anzuerkennen und Ihm zu vertrauen, während wir von unseren eigenen Anstrengungen ablassen. Indem Gläubige diesen Rhythmus annehmen, beginnen sie, den Sabbat nicht als Unterbrechung, sondern als wöchentliches Geschenk zu sehen — eine heilige Zeit, um unsere Prioritäten neu auszurichten und unsere Beziehung zu Dem zu erneuern, der uns geschaffen hat.
Die Einzigartigkeit des Sabbats
Der Sabbat ist einzigartig unter Gottes Geboten. Er ist in der Schöpfung selbst verwurzelt, geheiligt, bevor es eine Nation Israel gab, und konzentriert sich eher auf die Zeit als nur auf das Verhalten. Anders als andere Gebote erfordert der Sabbat eine bewusste Handlung, unsere normalen Routinen alle sieben Tage beiseitezulegen. Für diejenigen, die ihn noch nie zuvor gehalten haben, kann dies sowohl aufregend als auch überwältigend sein. Doch genau dieser Rhythmus — aus dem Gewöhnlichen herauszutreten und in Gottes verordnete Ruhe einzutreten — wird zu einem wöchentlichen Glaubenstest und einem kraftvollen Zeichen unseres Vertrauens in Seine Versorgung.
Der Sabbat als wöchentlicher Glaubenstest
Dies macht den Sabbat nicht nur zu einer wöchentlichen Feier, sondern auch zu einem wiederkehrenden Glaubenstest. Alle sieben Tage sind Gläubige aufgerufen, von ihrer eigenen Arbeit und vom Druck der Welt abzulassen, um darauf zu vertrauen, dass Gott für sie sorgt. Im alten Israel bedeutete dies, am sechsten Tag doppelt so viel Manna zu sammeln und darauf zu vertrauen, dass es bis zum siebten Tag reicht (Exodus 16:22); in der heutigen Zeit bedeutet es oft, Arbeitspläne, Finanzen und Verpflichtungen so zu ordnen, dass nichts in die heiligen Stunden hineinragt. Den Sabbat auf diese Weise zu halten lehrt Vertrauen auf Gottes Versorgung, Mut, äußeren Druck zu widerstehen, und die Bereitschaft, in einer Kultur, die ständige Produktivität schätzt, anders zu sein. Mit der Zeit bildet dieser Rhythmus ein geistliches Rückgrat des Gehorsams — eines, das das Herz darin schult, Gott nicht nur einen Tag pro Woche, sondern jeden Tag und in jedem Lebensbereich zu vertrauen.
Wann der Sabbat beginnt und endet
Das erste und grundlegendste Element der Sabbatheiligung ist zu wissen, wann er beginnt und endet. In der Tora selbst sehen wir, dass Gott den Sabbat als einen Zeitraum von 24 Stunden von Abend zu Abend festgelegt hat, nicht von Sonnenaufgang zu Sonnenaufgang oder von Mitternacht zu Mitternacht. In 3. Mose 23:32, betreffend den Versöhnungstag (der demselben Zeitprinzip folgt), sagt Gott: „Von Abend bis Abend sollt ihr euren Sabbat feiern.“ Dieses Prinzip gilt auch für den wöchentlichen Sabbat: Der Tag beginnt bei Sonnenuntergang am sechsten Tag (Freitag) und endet bei Sonnenuntergang am siebten Tag (Samstag). Auf Hebräisch wird dies ausgedrückt als מֵעֶרֶב עַד־עֶרֶב (me’erev ‘ad-‘erev) — „von Abend bis Abend“. Dieses Verständnis der Zeit ist grundlegend, um den Sabbat in jeder Epoche richtig zu ehren.
Historische Praxis und der hebräische Tag
Diese Abend-zu-Abend-Rechnung ist tief in der hebräischen Zeitauffassung verwurzelt. In Genesis 1 wird jeder Schöpfungstag beschrieben als „und es ward Abend und es ward Morgen“, was zeigt, dass in Gottes Kalender ein neuer Tag mit Sonnenuntergang beginnt. Deshalb zünden Juden weltweit Kerzen an und heißen den Sabbat am Freitagabend bei Sonnenuntergang willkommen, eine Tradition, die das biblische Muster widerspiegelt. Während das rabbinische Judentum später zusätzliche Bräuche entwickelte, bleibt die grundlegende biblische Grenze „Sonnenuntergang bis Sonnenuntergang“ klar und unverändert. Selbst zur Zeit Jesu sehen wir dieses Muster bestätigt; zum Beispiel beschreibt Lukas 23:54-56, wie die Frauen am Sabbat ruhten, nachdem sie vor Sonnenuntergang Gewürze vorbereitet hatten.
Praktische Anwendung heute
Für Christen, die heute den Sabbat ehren möchten, ist der einfachste Weg zu beginnen, den Sonnenuntergang am Freitag als Beginn der Sabbatruhe zu markieren. Dies kann so einfach sein wie das Stellen eines Alarms oder einer Erinnerung oder das Befolgen einer örtlichen Sonnenuntergangstabelle. Auf Hebräisch heißt Freitag יוֹם שִׁשִּׁי (yom shishi) — „der sechste Tag“ — und Samstag heißt שַׁבָּת (Shabbat) — „Sabbat“. Wenn die Sonne am yom shishi untergeht, beginnt der Shabbat. Indem man im Voraus vorbereitet — Arbeit, Hausarbeiten oder Einkäufe vor Sonnenuntergang erledigt — schafft man einen friedlichen Übergang in die heiligen Stunden. Dieser Rhythmus hilft, Beständigkeit aufzubauen und signalisiert Familie, Freunden und sogar Arbeitgebern, dass diese Zeit für Gott abgesondert ist.
Ruhe: Vermeidung der beiden Extreme
In der Praxis fallen Christen oft in eines von zwei Extremen, wenn sie versuchen, am Sabbat „zu ruhen“. Das eine Extrem behandelt den Sabbat als völlige Untätigkeit: 24 Stunden nichts tun außer schlafen, essen und religiöses Material lesen. Obwohl dies den Wunsch widerspiegelt, das Gebot nicht zu brechen, kann es die Freude und den Beziehungsaspekt des Tages verfehlen. Das andere Extrem betrachtet den Sabbat als Freiheit von der Arbeit und Erlaubnis für selbstzentrierte Unterhaltung — Restaurants, Sport, Serienmarathons oder den Tag in einen Mini-Urlaub zu verwandeln. Auch wenn sich dies wie Ruhe anfühlen mag, kann es leicht die Heiligkeit des Tages durch Ablenkungen ersetzen.
Wahre Sabbatruhe
Die biblische Vision der Sabbatruhe liegt zwischen diesen beiden Extremen. Es bedeutet, von gewöhnlicher Arbeit abzulassen, um Zeit, Herz und Aufmerksamkeit Gott zu widmen (Heiligkeit = für Gott abgesondert). Dies kann Gottesdienst, Gemeinschaft mit Familie und anderen Gläubigen, Barmherzigkeitsdienste, Gebet, Studium und stille Spaziergänge in der Natur umfassen — Aktivitäten, die die Seele erfrischen, ohne sie in den normalen Trott zurückzuziehen oder sie auf weltliche Unterhaltung auszurichten. Jesaja 58:13-14 gibt das Prinzip: den Fuß davon abzuwenden, an Gottes heiligem Tag das eigene Vergnügen zu tun, und den Sabbat eine Wonne zu nennen. Auf Hebräisch heißt das Wort für Wonne hier עֹנֶג (oneg) — eine positive Freude, die in Gott verwurzelt ist. Dies ist die Art von Ruhe, die sowohl Körper als auch Geist nährt und den Herrn des Sabbats ehrt.
WAS IST DER TAG, AN DEM MAN ZUR KIRCHE GEHEN SOLL?
KEIN GEBOT FÜR EINEN BESTIMMTEN TAG DER ANBETUNG
Beginnen wir diese Untersuchung direkt mit dem Kern der Sache: Es gibt kein Gebot von Gott, das festlegt, an welchem Tag ein Christ die Kirche besuchen soll, aber es gibt eines, das bestimmt, an welchem Tag er ruhen soll.
Der Christ kann Pfingstler, Baptist, Katholik, Presbyterianer oder einer anderen Konfession angehören und Gottesdienste sowie Bibelstudien sonntags oder an einem anderen Tag besuchen, doch das entbindet ihn nicht von der Pflicht, an dem von Gott bestimmten Tag zu ruhen: dem siebten Tag.
DIE ANBETUNG KANN AN JEDEM TAG STATTFINDEN
Gott hat nie festgelegt, an welchem Tag seine Kinder hier auf Erden ihn anbeten sollen: nicht am Samstag, nicht am Sonntag, nicht am Montag, Dienstag usw.
An jedem Tag, an dem der Christ Gott mit seinen Gebeten, Lobpreisungen und Studien anbeten möchte, kann er dies tun – allein, mit der Familie oder in einer Gruppe. Der Tag, an dem er sich mit seinen Brüdern versammelt, um Gott anzubeten, hat nichts mit dem vierten Gebot zu tun und steht auch in keinem Zusammenhang mit einem anderen Gebot, das von Gott, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist gegeben wurde.
DAS GEBOT DES SIEBTEN TAGES
RUHE, NICHT ANBETUNG, STEHT IM MITTELPUNKT
Wenn Gott wirklich gewollt hätte, dass seine Kinder am Sabbat (oder Sonntag) zum Tabernakel, zum Tempel oder zur Kirche gehen, hätte er diesen wichtigen Punkt offensichtlich im Gebot erwähnt.
Aber, wie wir unten sehen werden, ist das nie geschehen. Das Gebot besagt lediglich, dass wir nicht arbeiten oder jemanden – nicht einmal Tiere – dazu zwingen dürfen, an dem Tag zu arbeiten, den er, Gott, geheiligt hat.
AUS WELCHEM GRUND HAT GOTT DEN SIEBTEN TAG ABGESONDERT?
Gott nennt den Sabbat in zahlreichen Stellen der Heiligen Schrift einen heiligen Tag (abgesondert, geweiht), beginnend mit der Schöpfungswoche: „Und Gott vollendete am siebten Tag das Werk, das er gemacht hatte, und ruhte [hebr. שׁבת (Schabbat) v. aufhören, ruhen, ablassen] an jenem Tag von all dem Werk, das er getan hatte. Und Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn [hebr. קדוש (kadosch) adj. heilig, geweiht, abgesondert], denn an ihm ruhte er von all dem Werk, das er geschaffen und gemacht hatte“ (1. Mose 2:2-3).
In dieser ersten Erwähnung des Sabbats legt Gott den Grundstein für das Gebot, das er uns später ausführlicher geben würde, nämlich:
1. Der Schöpfer trennte diesen Tag von den sechs Tagen, die ihm vorausgingen (Sonntag, Montag, Dienstag usw.).
2. Er ruhte an diesem Tag. Wir wissen natürlich, dass der Schöpfer nicht ruhen muss, da Gott Geist ist (Johannes 4:24). Er verwendete jedoch diese menschliche Sprache, die in der Theologie als Anthropomorphismus bekannt ist, um uns verständlich zu machen, was er von seinen Kindern auf Erden am siebten Tag erwartet: Ruhe, auf Hebräisch Schabbat.
Bis zum siebten Tag hatte Gott das Werk vollendet, das er getan hatte; so ruhte er am siebten Tag von all seinem Werk. Dann segnete Gott den siebten Tag und machte ihn heilig, denn an ihm ruhte er von all dem Werk des Schaffens, das er getan hatte.
DER SABBAT UND DIE SÜNDE
Die Tatsache, dass die Heiligung (oder Absonderung) des siebten Tages von den anderen Tagen so früh in der Menschheitsgeschichte stattfand, ist bedeutsam, weil sie deutlich macht, dass der Wunsch des Schöpfers, dass wir speziell an diesem Tag ruhen, nicht mit der Sünde verknüpft ist, da die Sünde auf der Erde noch nicht existierte. Dies deutet darauf hin, dass wir im Himmel und auf der neuen Erde weiterhin am siebten Tag ruhen werden.
DER SABBAT UND DAS JUDENTUM
Wir stellen auch fest, dass dies keine Tradition des Judentums ist, da Abraham, der den Juden ihren Ursprung gab, erst mehrere Jahrhunderte später auf der Bildfläche erscheinen würde. Vielmehr geht es darum, seinen wahren Kindern auf Erden sein Verhalten an diesem Tag zu zeigen, damit wir unseren Vater nachahmen können, genauso wie Jesus es tat: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut auch der Sohn in gleicher Weise“ (Johannes 5:19).
MEHR DETAILS ZUM VIERTEN GEBOT
DER SIEBTE TAG IN GENESIS
Dies ist der Hinweis in Genesis, der mehr als deutlich macht, dass der Schöpfer den siebten Tag von allen anderen abgesondert hat und dass dies ein Tag der Ruhe ist.
Bis zu diesem Punkt in der Bibel hatte der Herr nicht genau angegeben, was der Mensch, der am Tag zuvor geschaffen wurde, am siebten Tag tun sollte. Erst als das auserwählte Volk seine Reise ins verheißene Land antrat, gab Gott ihnen detaillierte Anweisungen über den siebten Tag.
Nach 400 Jahren des Lebens als Sklaven in einem heidnischen Land brauchte das auserwählte Volk Klarheit bezüglich des siebten Tages. Dies ist, was Gott selbst auf eine Steintafel schrieb, damit jeder verstehen würde, dass es Gott war und kein Mensch, der diese Befehle gab.
DAS VIERTE GEBOT IN VOLLEM UMFANG
Schauen wir uns an, was Gott über den siebten Tag in seiner Gesamtheit schrieb: „Gedenke des Sabbats [hebr. שׁבת (Schabbat) v. aufhören, ruhen, ablassen], ihn zu heiligen [hebr. קדש (kadesch) v. heiligen, weihen]. Sechs Tage sollst du arbeiten und all dein Werk tun [hebr. מלאכה (m’larrá) n.d. Arbeit, Beschäftigung]; aber der siebte Tag [hebr. ום השׁביעי (uma schiwi-i) siebter Tag] ist eine Ruhe für den Herrn, deinen Gott. An ihm sollst du kein Werk tun, weder du noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Vieh, noch der Fremde, der in deinen Toren ist. Denn in sechs Tagen hat der Herr den Himmel und die Erde und das Meer und alles, was darin ist, gemacht und am siebten Tag geruht; darum segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn“ (2. Mose 20:8-11).
WARUM BEGINNT DAS GEBOT MIT DEM VERB „GEDENKE“?
EINE ERINNERUNG AN EINE BESTEHENDE PRAXIS
Die Tatsache, dass Gott das Gebot mit dem Verb „gedenke“ [hebr. זכר (sakar) v. sich erinnern, zurückrufen] beginnt, macht deutlich, dass das Ruhen am siebten Tag für sein Volk nichts Neues war.
Aufgrund ihres Sklavenstatus in Ägypten konnten sie dies oft nicht oder nicht richtig tun. Beachten Sie auch, dass dies bei weitem das ausführlichste der 10 Gebote ist, die dem Volk gegeben wurden, und ein Drittel der Bibelverse umfasst, die den Geboten gewidmet sind.
DER FOKUS DES GEBOTS
Wir könnten ausführlich über diesen Abschnitt in Exodus sprechen, aber ich möchte mich auf den Zweck dieser Untersuchung konzentrieren: zu zeigen, dass der Herr im vierten Gebot nichts erwähnt hat, was mit der Anbetung Gottes, dem gemeinsamen Versammeln an einem Ort zum Singen, Beten oder Bibelstudium zu tun hat.
Was er betonte, ist, dass wir uns daran erinnern müssen, dass es dieser Tag, der siebte, war, den er geheiligt und als Ruhetag abgesondert hat.
RUHEN IST FÜR ALLE VERPFLICHTEND
Gottes Gebot, am siebten Tag zu ruhen, ist so ernst, dass er das Gebot auf unsere Besucher (Fremde), Angestellten (Diener) und sogar Tiere erweiterte und sehr deutlich machte, dass an diesem Tag keine weltliche Arbeit erlaubt ist.
GOTTES WERK, GRUNDBEDÜRFNISSE UND AKTE DER GÜTE AM SABBAT
JESU LEHREN ÜBER DEN SABBAT
Als er unter uns war, machte Jesus deutlich, dass Handlungen, die mit Gottes Werk auf Erden zusammenhängen (Johannes 5:17), grundlegende menschliche Bedürfnisse wie Essen (Matthäus 12:1) und Akte der Güte gegenüber anderen (Johannes 7:23) am siebten Tag getan werden können und sollen, ohne das vierte Gebot zu brechen.
RUHEN UND SICH AN GOTT ERFREUEN
Am siebten Tag ruht das Kind Gottes von seiner Arbeit und ahmt damit seinen Vater im Himmel nach. Es betet auch Gott an und erfreut sich an seinem Gesetz, nicht nur am siebten Tag, sondern an jedem Tag der Woche.
Das Kind Gottes liebt es und freut sich, alles zu befolgen, was sein Vater ihm gelehrt hat: „Selig ist der Mann, der nicht im Rat der Gottlosen wandelt, noch auf dem Weg der Sünder steht, noch im Kreis der Spötter sitzt, sondern an dem Gesetz des Herrn seine Freude hat und über sein Gesetz Tag und Nacht nachsinnt“ (Psalm 1:1-2; siehe auch: Psalm 40:8; 112:1; 119:11; 119:35; 119:48; 119:72; 119:92; Hiob 23:12; Jeremia 15:16; Lukas 2:37; 1. Johannes 5:3).
DAS VERSPRECHEN IN JESAJA 58:13-14
Gott benutzte den Propheten Jesaja als seinen Sprecher, um eines der schönsten Versprechen der Bibel an diejenigen zu machen, die ihm gehorchen, indem sie den Sabbat als Ruhetag beachten: „Wenn du deinen Fuß davon abhältst, den Sabbat zu entweihen, dein Belieben an meinem heiligen Tag zu tun; wenn du den Sabbat eine Wonne nennst, heilig und herrlich dem Herrn; und du ihn ehrst, indem du nicht deinen eigenen Wegen folgst, noch dein eigenes Belieben suchst, noch eitle Worte sprichst, dann wirst du dich im Herrn erfreuen, und ich lasse dich über die Höhen der Erde reiten, und ich werde dich mit dem Erbe deines Vaters Jakob versorgen; denn der Mund des Herrn hat gesprochen“ (Jesaja 58:13-14).
DIE SEGNUNGEN DES SABBATS GELTEN AUCH FÜR DIE HEIDEN
DIE HEIDEN UND DER SIEBTE TAG
Ein wunderschönes, besonderes Versprechen, das mit dem siebten Tag verbunden ist, ist denen vorbehalten, die Gottes Segnungen suchen. Dem gleichen Propheten gegenüber ging der Herr weiter und machte deutlich, dass die Segnungen des Sabbats nicht auf die Juden beschränkt sind.
GOTTES VERSPRECHEN AN HEIDEN, DIE DEN SABBAT HAL TEN
„Und was die Heiden [נֵכָר nfikhār (Fremde, Ausländer, Nicht-Juden)] betrifft, die sich dem Herrn anschließen, um ihm zu dienen, den Namen des Herrn zu lieben und seine Knechte zu sein, alle, die den Sabbat halten, ohne ihn zu entweihen, und die meinen Bund annehmen, die werde ich zu meinem heiligen Berg bringen, und ich werde sie in meinem Bethaus froh machen; ihre Brandopfer und ihre Schlachtopfer werden auf meinem Altar angenommen werden; denn mein Haus soll ein Bethaus für alle Völker genannt werden“ (Jesaja 56:6-7).
SAMSTAG UND KIRCHLICHE AKTIVITÄTEN
RUHEN AM SIEBTEN TAG
Der gehorsame Christ, sei es ein messianischer Jude oder ein Heide, ruht am siebten Tag, weil dies, und kein anderer, der Tag ist, den der Herr ihm zum Ruhen angewiesen hat.
Wenn du mit deinem Gott in einer Gruppe interagieren oder Gott gemeinsam mit deinen Brüdern und Schwestern in Christus anbeten möchtest, kannst du dies tun, wann immer sich die Gelegenheit bietet, was normalerweise sonntags und auch mittwochs oder donnerstags geschieht, wenn viele Kirchen Gebets-, Lehr-, Heilungs- und andere Dienste abhalten.
SYNAGOGENBESUCH AM SAMSTAG
Sowohl Juden in der biblischen Zeit als auch moderne orthodoxe Juden besuchen samstags Synagogen, weil es offensichtlich bequemer ist, da sie an diesem Tag nicht arbeiten, in Gehorsam gegenüber dem vierten Gebot.
JESUS UND DER SABBAT
SEIN REGELMÄSSIGER TEMPELBESUCH
Jesus selbst besuchte regelmäßig samstags den Tempel, aber zu keinem Zeitpunkt deutete er an, dass er am siebten Tag zum Tempel ging, weil dies Teil des vierten Gebots sei – denn das ist es einfach nicht.
Modell des Jerusalemer Tempels, bevor er im Jahr 70 n. Chr. von den Römern zerstört wurde. Jesus besuchte und predigte regelmäßig im Tempel und in Synagogen.
JESUS ARBEITETE AM SABBAT FÜR DAS HEIL DER SEE LEN
Jesus war sieben Tage die Woche damit beschäftigt, das Werk seines Vaters zu vollbringen: „Meine Speise“, sagte Jesus, „ist, den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat, und sein Werk zu vollenden“ (Johannes 4:34).
Und auch: „Jesus aber antwortete ihnen: ‚Mein Vater wirkt bis jetzt, und auch ich wirke‘“ (Johannes 5:17).
Am Sabbat fand er oft die größte Anzahl von Menschen im Tempel, die die Botschaft des Königreichs hören mussten: „Er kam nach Nazareth, wo er aufgewachsen war, und ging am Sabbattag nach seiner Gewohnheit in die Synagoge. Er stand auf, um zu lesen“ (Lukas 4:16).
DIE LEHRE JESU, DURCH WORT UND BEISPIEL
Ein wahrer Jünger Christi gestaltet sein Leben in jeder Hinsicht nach ihm. Er machte deutlich, dass wir, wenn wir ihn lieben, dem Vater und dem Sohn gehorsam sein werden. Dies ist keine Anforderung für die Schwachen, sondern für diejenigen, die ihre Augen auf das Königreich Gottes gerichtet haben und bereit sind, alles zu tun, um das ewige Leben zu erlangen. Selbst wenn es Widerstand von Freunden, der Kirche und der Familie hervorruft. Das Gebot bezüglich Haar und Bart, der Tzitzit, der Beschneidung, des Sabbats und verbotener Speisen wird von fast ganz Christentum ignoriert, und diejenigen, die sich weigern, der Masse zu folgen, werden sicherlich verfolgt werden, wie Jesus uns gesagt hat. Gehorsam gegenüber Gott erfordert Mut, aber die Belohnung ist die Ewigkeit.
GOTTES GEBOT – SO EINFACH UND DOCH VÖLLIG IGNORIERT
DAS GEBOT IN 3. MOSE 19:27
Es gibt keine biblische Rechtfertigung dafür, dass praktisch alle christlichen Konfessionen das Gebot Gottes ignorieren, das Männer dazu verpflichtet, ihr Haar und ihren Bart so zu tragen, wie der Herr es vorschreibt.
Wir wissen, dass dieses Gebot während der gesamten biblischen Zeit von allen Juden ohne Unterbrechung treu befolgt wurde, so wie es auch heute noch von ultraorthodoxen Juden beachtet wird – wenn auch mit nichtbiblischen Details aufgrund rabbinischer Fehlinterpretationen des Textes.
Es gibt auch keinen Zweifel daran, dass Jesus sowie alle Seine Apostel und Jünger alle Gebote der Tora treu befolgten, einschließlich 3. Mose 19:27: „Ihr sollt euer Haupthaar nicht rundherum abschneiden und den Rand eures Bartes nicht stutzen.“
GRIECHISCHER UND RÖMISCHER EINFLUSS
Die ersten Christen begannen, sich von dem Gebot bezüglich Haar und Bart zu entfernen, was größtenteils auf kulturelle Einflüsse in den frühen Jahrhunderten der christlichen Ära zurückzuführen war.
KULTURELLE PRAKTIKEN UND KOMPROMISSE
Als sich das Christentum in der griechisch-römischen Welt ausbreitete, brachten die bekehrten Heiden ihre kulturellen Gepflogenheiten mit. Sowohl die Griechen als auch die Römer hatten Hygiene- und Pflegenormen, die das Rasieren und Trimmen von Haar und Bart umfassten. Diese Praktiken begannen, das Erscheinungsbild der heidnischen Christen zu beeinflussen.
Frühe Christen wurden vom Erscheinungsbild der Römer und Griechen beeinflusst und begannen, das Gesetz Gottes über Haar und Bart zu missachten.
DAS VERSAGEN DER KIRCHE, STANDHAFT ZU BLEIBEN
Dies hätte der Zeitpunkt sein müssen, an dem die Kirchenführer entschlossen betonten, wie wichtig es ist, den Lehren der Propheten und Jesu treu zu bleiben – unabhängig von kulturellen Werten und Praktiken.
Sie hätten in keinem einzigen Gebot Gottes Kompromisse eingehen dürfen. Doch dieses mangelnde Durchhaltevermögen wurde von Generation zu Generation weitergegeben, was dazu führte, dass das Volk Gottes geschwächt wurde und nicht in der Lage war, Seinem Gesetz treu zu bleiben.
DAS ÜBERBLEIBSEL, DAS GOTT BEWAHRTE
Diese Schwäche besteht bis heute, und die Kirche, die wir heute sehen, ist weit entfernt von derjenigen, die Jesus gegründet hat. Der einzige Grund, warum sie noch existiert, ist, dass Gott, wie immer, einen Überrest bewahrt hat: „Ich aber will siebentausend in Israel übrig lassen, alle, die sich vor Baal nicht gebeugt haben und ihn nicht geküsst haben.“ (1. Könige 19:18).
DIE BEDEUTUNG DES GEBOTS
EINE ERINNERUNG AN DEN GEHORSAM
Das Gebot bezüglich Haar und Bart ist eine sichtbare Erinnerung an Gehorsam und Absonderung von weltlichen Einflüssen. Es spiegelt einen Lebensstil wider, der darauf ausgerichtet ist, Gottes Anweisungen über kulturelle oder gesellschaftliche Normen zu stellen.
Es gibt keine Passage in der Schrift, die besagt, dass Gott Sein Gebot über Haar und Bart aufgehoben hat. Jesus und Seine Jünger hielten sich alle an dieses Gesetz.
Jesus und Seine Apostel lebten diesen Gehorsam vor, und ihr Beispiel sollte heutige Gläubige dazu inspirieren, dieses oft übersehene Gebot als Teil ihrer Treue zu Gottes heiligem Gesetz zurückzugewinnen.
JESUS, SEIN BART UND SEINE HAARE
JESUS ALS DAS ULTIMATIVE VORBILD
Jesus Christus gab uns durch Sein Leben das ultimative Vorbild dafür, wie jeder, der das ewige Leben sucht, in dieser Welt leben sollte. Er zeigte die Bedeutung des Gehorsams gegenüber allen Geboten des Vaters, einschließlich des Gebots bezüglich der Haare und des Bartes der Kinder Gottes.
Sein Beispiel ist in zwei zentralen Aspekten von Bedeutung: für Seine Zeitgenossen und für zukünftige Generationen von Jüngern.
HERAUSFORDERUNG DER RABBINISCHEN TRADITIONEN
In Seiner Zeit diente Jesu Treue zur Tora dazu, viele rabbinische Lehren zu widerlegen, die das jüdische Leben dominierten. Diese Lehren schienen äußerst treu zur Tora zu stehen, waren aber in Wirklichkeit weitgehend menschliche Traditionen, die die Menschen in „Knechtschaft“ gegenüber diesen Traditionen hielten.
REINER UND UNVERFÄLSCHTER GEHORSAM
Indem Er die Tora treu befolgte – einschließlich der Gebote zu Seinem Bart und Haar –, stellte Jesus diese Verzerrungen infrage und gab ein reines und unverfälschtes Beispiel für den Gehorsam gegenüber dem Gesetz Gottes.
JESU BART IN DER PROPHETIE UND SEIN LEIDEN
Die Bedeutung von Jesu Bart wird auch in der Prophezeiung und in Seinem Leiden hervorgehoben. In Jesajas Vorhersage über das Leiden des Messias als der leidende Knecht wird beschrieben, dass eine der Qualen, die Jesus erlitt, das Ausreißen Seines Bartes war: „Ich bot meinen Rücken denen dar, die mich schlugen, und meine Wangen denen, die mir den Bart ausrauften; mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel.“ (Jesaja 50:6).
Dieses Detail unterstreicht nicht nur Jesu körperliches Leiden, sondern auch Seinen unerschütterlichen Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes – selbst angesichts unvorstellbarer Qualen. Sein Beispiel bleibt eine kraftvolle Erinnerung für Seine Nachfolger heute, Gottes Gesetz in allen Aspekten des Lebens zu ehren, so wie Er es tat.
WIE MAN DIESES EWIGE GEBOT RICHTIG BEFOLGT
LÄNGE VON HAAREN UND BART
Männer sollten ihre Haare und ihren Bart in einer Länge tragen, die klar erkennbar macht, dass sie beides haben, selbst aus einiger Entfernung betrachtet. Weder zu lang noch zu kurz – das Hauptanliegen ist, dass weder die Haare noch der Bart zu nah an der Haut gestutzt werden.
NICHT DIE NATÜRLICHEN KONTUREN RASIEREN
Die Haare und der Bart sollten nicht an ihren natürlichen Konturen rasiert werden. Dies ist der zentrale Aspekt des Gebots, das sich um das hebräische Wort pe’ah (פאה) dreht, das Kontur, Rand, Ecke oder Seite bedeutet. Es bezieht sich nicht auf die Länge jedes einzelnen Haares, sondern auf die natürlichen Ränder der Haare und des Bartes. Zum Beispiel wird dasselbe Wort pe’ah in Bezug auf die Ränder eines Feldes verwendet: „Wenn du die Ernte deines Landes schneidest, sollst du den Rand (pe’ah) deines Feldes nicht bis zur äußersten Ecke abernten und keine Nachlese halten.“ (3. Mose 19:9).
Offensichtlich bezieht sich dies nicht auf die Höhe des Weizens (oder anderer Pflanzen), sondern auf die äußersten Bereiche des Feldes selbst. Dieselbe Bedeutung gilt für die Haare und den Bart.
WICHTIGE ASPEKTE ZUR EINHALTUNG DES GEBOTS
Sichtbarkeit bewahren: Haare und Bart sollten sichtbar und klar erkennbar sein, um die von Gott gebotene Unterscheidung zu reflektieren.
Natürliche Konturen erhalten: Vermeiden Sie das Rasieren oder Verändern der natürlichen Haar- und Bartkonturen.
Indem Männer diese Prinzipien befolgen, können sie dieses göttliche Gebot über Haare und Bart treu einhalten und Gottes ewige Gebote so ehren, wie es beabsichtigt war.
UNGÜLTIGE ARGUMENTE, UM DIESES GEBOT GOTTES NICHT ZU BEFOLGEN:
UNGÜLTIGES ARGUMENT:
„Nur diejenigen, die einen Bart haben wollen, müssen gehorchen“
Einige Männer, darunter auch messianische Leiter, argumentieren, dass sie dieses Gebot nicht befolgen müssen, da sie ihre Bärte vollständig rasieren. Nach dieser unlogischen Argumentation würde das Gebot nur gelten, wenn jemand sich entscheidet, einen Bart zu tragen. Mit anderen Worten: Nur wenn ein Mann einen Bart (oder Haare) wachsen lassen möchte, müsste er Gottes Anweisungen befolgen.
Diese bequeme Logik findet sich jedoch nicht im heiligen Text. Es gibt kein bedingtes „wenn“ oder „falls“, sondern nur klare Anweisungen, wie Haare und Bärte gepflegt werden sollen. Nach derselben Logik könnte man auch andere Gebote ablehnen, wie zum Beispiel den Sabbat:
„Ich muss den siebten Tag nicht einhalten, weil ich gar keinen Tag halte.“ oder
„Ich muss mich nicht um verbotene Speisen kümmern, weil ich nie frage, welche Art von Fleisch auf meinem Teller liegt.“
Diese Art von Haltung überzeugt Gott nicht, denn Er sieht, dass der Mensch Seine Gebote nicht als etwas Kostbares betrachtet, sondern als eine Unannehmlichkeit, die er sich wegwünschen würde. Dies steht im krassen Gegensatz zur Haltung der Psalmisten: „O Herr, lehre mich, deine Gesetze zu verstehen, und ich werde ihnen immer folgen. Gib mir Einsicht, damit ich dein Gesetz bewahre und es mit meinem ganzen Herzen befolge.“ (Psalm 119:33-34).
UNGÜLTIGES ARGUMENT:
„Das Gebot über Bart und Haare hatte mit heidnischen Bräuchen der Nachbarvölker zu tun“
Das Gebot über Haare und Bärte wird oft fälschlicherweise als eine Vorschrift gegen heidnische Rituale für die Toten interpretiert, nur weil die angrenzenden Verse im selben Kapitel Praktiken erwähnen, die Gott verbietet. Wenn wir jedoch den Kontext und die jüdische Tradition untersuchen, wird deutlich, dass diese Interpretation keine solide biblische Grundlage hat.
Dieses Gebot ist eine klare Anweisung über das persönliche Erscheinungsbild, ohne jede Erwähnung heidnischer Praktiken im Zusammenhang mit den Toten oder anderen heidnischen Bräuchen.
DER WEITERE KONTEXT VON 3. MOSE 19
Dieses Kapitel in Levitikus enthält eine Vielzahl von Gesetzen, die verschiedene Aspekte des täglichen Lebens und der Moral betreffen. Dazu gehören Gebote über:
Keine Wahrsagerei oder Zauberei zu betreiben (3. Mose 19:26)
Keine Einschnitte oder Tätowierungen für die Toten zu machen (3. Mose 19:28)
Keine Prostitution zuzulassen (3. Mose 19:29)
Fremde gut zu behandeln (3. Mose 19:33-34)
Die Älteren zu ehren (3. Mose 19:32)
Ehrliche Gewichte und Maße zu verwenden (3. Mose 19:35-36)
Keine verschiedenen Saaten zu mischen (3. Mose 19:19)
Jedes dieser Gesetze spiegelt Gottes spezifisches Anliegen für Heiligkeit und Ordnung innerhalb des Volkes Israel wider. Daher ist es wichtig, jedes Gebot für sich zu betrachten. Man kann nicht einfach behaupten, dass das Gebot, die Haare und den Bart nicht zu schneiden, mit heidnischen Praktiken zusammenhängt, nur weil Vers 28 Einschnitte für die Toten erwähnt und Vers 26 Zauberei behandelt.
KEINE BEDINGUNGSKLAUSEL IM GEBOT
KEINE AUSNAHMEN IN DER SCHRIFT
Obwohl es in der Tora Passagen gibt, die das Rasieren von Haaren und Bart mit Trauer verbinden, gibt es nirgendwo in der Schrift eine Anweisung, dass ein Mann seine Haare und seinen Bart rasieren darf, solange er es nicht als Zeichen der Trauer tut.
Diese Bedingungsklausel ist eine menschliche Ergänzung – ein Versuch, Ausnahmen zu schaffen, die Gott nicht in Sein Gesetz aufgenommen hat. Eine solche Interpretation fügt Klauseln hinzu, die nicht im heiligen Text stehen, und zeigt damit eine Suche nach Rechtfertigungen, um vollständigen Gehorsam zu vermeiden.
DAS ANPASSEN VON GEBOTEN IST REBELLION
Diese Haltung, Gebote nach persönlicher Bequemlichkeit anzupassen, anstatt sie so zu befolgen, wie sie klar geboten wurden, widerspricht dem Geist der Unterordnung unter Gottes Willen. Passagen, die das Rasieren in Verbindung mit Trauer erwähnen, dienen als Warnung, dass diese Entschuldigung das Brechen des Gebots über Haare und Bart nicht rechtfertigt.
ORTHODOXE JUDEN
IHR VERSTÄNDNIS DES GEBOTES
Obwohl sie bestimmte Details über das Schneiden von Haaren und Bärten falsch interpretieren, haben orthodoxe Juden seit der Antike das Gebot in 3. Mose 19:27 stets als getrennt von den Gesetzen über heidnische Praktiken verstanden.
Sie halten diese Unterscheidung aufrecht und erkennen, dass das Verbot ein Prinzip der Heiligkeit und Absonderung widerspiegelt, das nichts mit Trauer oder Götzendienst zu tun hat.
ANALYSE DER HEBRÄISCHEN BEGRIFFE
Die in Vers 27 verwendeten hebräischen Begriffe wie taqqifu (תקפו), was „herum abschneiden oder rasieren“ bedeutet, und tashchit (תשחית), was „beschädigen“ oder „zerstören“ bedeutet, deuten auf ein Verbot hin, das natürliche Erscheinungsbild eines Mannes so zu verändern, dass es das Bild der Heiligkeit, das Gott von seinem Volk erwartet, entehrt.
Es gibt keine direkte Verbindung zu den heidnischen Praktiken, die in den vorhergehenden oder nachfolgenden Versen beschrieben werden.
DAS GEBOT ALS PRINZIP DER HEILIGKEIT
Die Behauptung, dass 3. Mose 19:27 sich auf heidnische Rituale bezieht, ist falsch und voreingenommen. Der Vers ist Teil einer Reihe von Geboten, die das Verhalten und das Erscheinungsbild des Volkes Israel leiten, und wurde immer als eine eigenständige Anweisung verstanden, getrennt von den in anderen Passagen erwähnten Trauer- oder Götzendienst-Riten.
JESU LEHRE – DURCH WORT UND BEISPIEL
Der wahre Nachfolger Christi nutzt sein Leben als Modell für alles. Jesus machte klar, dass wir, wenn wir ihn lieben, dem Vater und dem Sohn gehorsam sein werden.
Dies ist keine Anforderung für die Schwachen, sondern für diejenigen, die ihren Blick auf das Reich Gottes gerichtet haben und bereit sind, alles zu tun, was nötig ist, um das ewige Leben zu erlangen – selbst wenn dies zu Widerstand von Freunden, der Kirche oder der Familie führt.
GEBOTE, DIE VON DER MEHRHEIT DES CHRISTENTUMS IGNORIERT WERDEN
Die Gebote über Haare und Bart, tzitzit, Beschneidung, den Sabbat und verbotene Speisen werden von nahezu allen Christen ignoriert. Wer sich weigert, der Masse zu folgen, wird sicherlich Verfolgung erleiden, genau wie Jesus es uns gesagt hat.
Gehorsam gegenüber Gott erfordert Mut, aber die Belohnung ist die Ewigkeit.
Das Gebot der Tzitzit wurde von Gott durch Mose während der 40 Jahre in der Wüste gegeben und verpflichtet die Kinder Israels – sowohl die Einheimischen als auch die Fremden –, Fransen (Tzitzit [ציצת], was Fäden, Fransen oder Quasten bedeutet) an den Ecken ihrer Kleidung anzubringen und einen blauen Faden unter den Fransen einzufügen.
Dieses physische Symbol dient dazu, die Nachfolger Gottes zu kennzeichnen und als ständige Erinnerung an ihre Identität und ihr Engagement für Seine Gebote zu wirken.
DIE BEDEUTUNG DES BLAUEN FADENS
Die Aufnahme des blauen Fadens – einer Farbe, die oft mit dem Himmel und der Göttlichkeit assoziiert wird – betont die Heiligkeit und Bedeutung dieser Erinnerung. Dieses Gebot wird als eines dargestellt, das „durch alle Generationen“ befolgt werden soll, was darauf hinweist, dass es nicht auf eine bestimmte Zeitperiode beschränkt ist, sondern kontinuierlich befolgt werden muss: „Der Herr sprach zu Mose: ‚Sprich zu den Söhnen Israels und sage ihnen: Durch alle kommenden Generationen hinweg sollt ihr Quasten an den Ecken eurer Kleider anbringen, mit einem blauen Faden an jeder Quaste. Diese Quasten sollen euch daran erinnern, alle Gebote des Herrn zu befolgen und euch nicht von den Begierden eures Herzens und eurer Augen verleiten zu lassen. Dann werdet ihr euch an alle meine Gebote erinnern und sie befolgen und werdet dem Herrn, eurem Gott, geweiht sein.‘“ (4. Mose 15:37-40)
DIE TZITZIT ALS HEILIGES WERKZEUG
Die Tzitzit sind nicht nur dekorativ; sie sind ein heiliges Werkzeug, das Gottes Volk zur Gehorsamkeit führen soll. Ihr Zweck ist eindeutig: Sie sollen die Gläubigen davor bewahren, ihren eigenen Wünschen zu folgen, und sie zu einem Leben in Heiligkeit vor Gott führen.
Durch das Tragen der Tzitzit zeigen die Nachfolger des Herrn ihre Hingabe an Seine Gebote und erinnern sich täglich an ihren Bund mit Ihm.
NUR FÜR MÄNNER ODER FÜR ALLE?
DIE HEBRÄISCHE TERMINOLOGIE
Eine der häufigsten Fragen zu diesem Gebot ist, ob es ausschließlich für Männer oder für alle gilt. Die Antwort liegt im hebräischen Begriff, der in diesem Vers verwendet wird: Bnei Yisrael (בני ישראל), was „Söhne Israels“ (maskulin) bedeutet.
In anderen Versen jedoch, in denen Gott Anweisungen für die gesamte Gemeinschaft gibt, wird die Phrase Kol-Kahal Yisrael (כל-קהל ישראל), also „Versammlung Israels“, verwendet, die sich eindeutig auf die gesamte Gemeinschaft bezieht (siehe Josua 8:35; 5. Mose 31:11; 2. Chronik 34:30).
Es gibt auch Fälle, in denen die allgemeine Bevölkerung mit dem Wort am (עַם) angesprochen wird, was einfach „Volk“ bedeutet und eindeutig geschlechtsneutral ist. Zum Beispiel, als Gott die Zehn Gebote gab: „Da ging Mose zum Volk (עַם) hinab und sagte es ihnen“ (2. Mose 19:25).
Die Wortwahl für das Gebot über die Tzitzit im ursprünglichen Hebräisch zeigt deutlich, dass es speziell an die Söhne („Männer“) Israels gerichtet war.
PRAXIS UNTER FRAUEN HEUTE
Während einige moderne jüdische Frauen und messianische heidnische Frauen ihre Kleidung gerne mit sogenannten Tzitzit schmücken, gibt es keine Hinweise darauf, dass dieses Gebot für beide Geschlechter galt.
WIE MAN TZITZIT TRÄGT
Die Tzitzit sollten an der Kleidung befestigt werden: zwei vorne und zwei hinten, außer während des Badens (natürlich). Einige betrachten es als optional, sie während des Schlafens zu tragen. Wer sie im Schlaf nicht trägt, folgt der Logik, dass der Zweck der Tzitzit eine visuelle Erinnerung ist – was im Schlaf nicht wirksam wäre.
Die Aussprache von Tzitzit ist (zitzit), und die Pluralformen sind Tzitzitot (zitziôt) oder einfach Tzitzits.
DIE FARBE DER FÄDEN
KEIN BESTIMMTER BLAUTON ERFORDERLICH
Es ist wichtig zu beachten, dass die Passage keinen bestimmten Blauton (oder Purpurton) für den Faden angibt. Im modernen Judentum verzichten viele auf den blauen Faden mit der Begründung, dass der exakte Farbton unbekannt sei, und verwenden stattdessen ausschließlich weiße Fäden in ihren Tzitzit. Doch wenn die genaue Farbnuance entscheidend wäre, hätte Gott zweifellos eine klare Anweisung dazu gegeben.
Die Essenz des Gebots liegt im Gehorsam und in der ständigen Erinnerung an Gottes Gebote, nicht in der exakten Farbnuance.
SYMBOLIK DES BLAUEN FADENS
Einige glauben, dass der blaue Faden den Messias symbolisiert, doch es gibt keine biblische Grundlage für diese Interpretation, auch wenn sie ansprechend erscheint.
Andere nutzen das Fehlen einer Einschränkung bezüglich der Farben der übrigen Fäden – abgesehen von der Anforderung, dass einer blau sein muss –, um aufwendige Tzitzit mit mehreren Farben zu gestalten. Dies ist nicht ratsam, da es eine nachlässige Haltung gegenüber Gottes Geboten zeigt, die nicht konstruktiv ist.
HISTORISCHER KONTEXT DER FARBEN
In biblischen Zeiten war das Färben von Fäden teuer, sodass es nahezu sicher ist, dass die ursprünglichen Tzitzit aus naturfarbenem Wollgarn von Schafen, Ziegen oder Kamelen bestanden – höchstwahrscheinlich in Weiß- bis Beigetönen. Wir empfehlen, sich an diese natürlichen Farbtöne zu halten.
DIE ANZAHL DER FÄDEN
BIBLISCHE ANWEISUNGEN ZU DEN FÄDEN
Die Schrift gibt keine genaue Anzahl an Fäden für jedes Tzitzit vor. Die einzige Anforderung ist, dass ein Faden blau sein muss.
Im modernen Judentum bestehen Tzitzit typischerweise aus vier Fäden, die doppelt gelegt werden, sodass sie insgesamt acht Fäden bilden. Sie enthalten zudem Knoten, die als obligatorisch gelten. Doch diese Praxis, acht Fäden und Knoten zu verwenden, ist eine rabbinische Tradition ohne biblische Grundlage.
EMPFOHLENE ANZAHL: FÜNF ODER ZEHN FÄDEN
Für unsere Zwecke empfehlen wir, entweder fünf oder zehn Fäden für jedes Tzitzit zu verwenden. Diese Zahl wurde gewählt, weil es sinnvoll erscheint, dass die Anzahl der Fäden mit den Zehn Geboten übereinstimmt, wenn der Zweck der Tzitzit darin besteht, uns an Gottes Gebote zu erinnern.
Obwohl es in Gottes Gesetz sicherlich mehr als zehn Gebote gibt, gelten die zwei Tafeln der Zehn Gebote aus 2. Mose 20 seit Langem als Symbol für das gesamte Gesetz Gottes.
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SYMBOLIK DER FADENANZAHL
In diesem Fall könnten:
Zehn Fäden die Zehn Gebote in jedem Tzitzit repräsentieren.
Fünf Fäden für je fünf Gebote pro Tafel stehen, auch wenn nicht endgültig bekannt ist, wie die Gebote zwischen den beiden Tafeln aufgeteilt waren.
Viele spekulieren (ohne Beweise), dass eine Tafel vier Gebote enthielt, die sich auf unsere Beziehung zu Gott beziehen, während die andere sechs Gebote umfasste, die unser Verhältnis zu anderen Menschen betreffen.
Unabhängig davon ist die Wahl von fünf oder zehn Fäden lediglich eine Empfehlung, da Gott Mose hierzu keine genaue Anweisung gab.
„DAMIT IHR DARAUF SCHAUT UND EUCH ERINNERT“
EIN VISUELLES WERKZEUG ZUM GEHORSAM
Die Tzitzit mit ihrem blauen Faden dienen als visuelles Werkzeug, um die Diener Gottes daran zu erinnern, alle Seine Gebote zu halten und zu erfüllen. Der Vers betont die Bedeutung davon, nicht den Begierden des Herzens oder der Augen zu folgen, die zur Sünde führen können. Stattdessen sollen Gottes Nachfolger sich darauf konzentrieren, Seine Gebote zu befolgen.
EIN ZEITLOSES PRINZIP
Dieses Prinzip ist zeitlos und gilt sowohl für die alten Israeliten als auch für die heutigen Christen, die dazu aufgerufen sind, Gott treu zu bleiben und die Versuchungen der Welt zu meiden. Wann immer Gott uns auffordert, uns an etwas zu erinnern, dann deshalb, weil Er weiß, dass wir dazu neigen, es zu vergessen.
EINE SCHRANKE GEGEN DIE SÜNDE
Dieses „Vergessen“ bedeutet nicht nur, die Gebote nicht im Gedächtnis zu behalten, sondern auch, sie nicht in die Tat umzusetzen. Wenn eine Person im Begriff ist, eine Sünde zu begehen, und auf ihre Tzitzit herabblickt, wird sie daran erinnert, dass es einen Gott gibt, der ihr Gebote gegeben hat. Werden diese Gebote nicht befolgt, gibt es Konsequenzen.
In diesem Sinne dient die Tzitzit als Schranke gegen die Sünde, indem sie die Gläubigen an ihre Verpflichtungen erinnert und ihnen hilft, in ihrer Treue zu Gott standhaft zu bleiben.
„ALLE MEINE GEBOTE“
EIN AUFRUF ZUM VOLLKOMMENEN GEHORSAM
Die Einhaltung aller Gebote Gottes ist entscheidend für die Bewahrung von Heiligkeit und Treue zu Ihm. Die Tzitzit an der Kleidung dienen als greifbares Symbol, das die Diener Gottes an ihre Verantwortung erinnert, ein heiliges und gehorsames Leben zu führen.
Heilig zu sein – für Gott abgesondert zu sein – ist ein zentrales Thema in der gesamten Bibel, und dieses spezifische Gebot bietet eine Möglichkeit für die Diener Gottes, sich ihrer Verpflichtung zum Gehorsam stets bewusst zu bleiben.
DIE BEDEUTUNG VON „ALLEN“ GEBOTEN
Es ist wichtig, auf das hebräische Substantiv kōl (כֹּל) zu achten, das „alle“ bedeutet und die Notwendigkeit betont, nicht nur einige Gebote zu befolgen – wie es in fast jeder Kirche weltweit praktiziert wird –, sondern das gesamte „Paket“ der uns gegebenen Gebote.
Gottes Gebote sind tatsächlich Anweisungen, die treu befolgt werden müssen, wenn wir Ihm gefallen wollen. Dadurch werden wir in die Position gebracht, zu Jesus gesandt zu werden und durch Sein Sühneopfer Vergebung für unsere Sünden zu empfangen.
DER PROZESS, DER ZUR ERLÖSUNG FÜHRT
DEM VATER GEFALLEN DURCH GEHORSAM
Jesus machte deutlich, dass der Weg zur Erlösung damit beginnt, dass ein Mensch dem Vater durch sein Verhalten gefällt (Psalm 18:22-24). Sobald der Vater das Herz der Person prüft und ihre Neigung zum Gehorsam bestätigt, führt der Heilige Geist diese Person dazu, alle Seine heiligen Gebote zu beachten.
DIE ROLLE DES VATERS BEI DER FÜHRUNG ZU JESUS
Der Vater sendet oder „schenkt“ diese Person dann Jesus: „Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht, und ich werde ihn am letzten Tag auferwecken.“ (Johannes 6:44).
Und auch: „Dies aber ist der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich keinen von denen verliere, die er mir gegeben hat, sondern dass ich sie am letzten Tag auferwecke.“ (Johannes 6:39).
DIE TZITZIT ALS TÄGLICHE ERINNERUNG
Die Tzitzit dienen als visuelle und physische Erinnerung und spielen eine wesentliche Rolle in diesem Prozess. Sie helfen den Dienern Gottes täglich, in Gehorsam und Heiligkeit standhaft zu bleiben.
Dieses ständige Bewusstsein für alle Seine Gebote ist keine Option, sondern ein grundlegender Bestandteil eines Lebens, das Gott geweiht ist und mit Seinem Willen im Einklang steht.
JESUS UND DIE TZITZIT
Jesus Christus zeigte durch Sein Leben die Bedeutung der Erfüllung von Gottes Geboten, einschließlich des Tragens von Tzitzit an Seinen Gewändern. Wenn wir den ursprünglichen griechischen Begriff [kraspedon (κράσπεδον), was Tzitzit, Fäden, Quasten oder Fransen bedeutet] betrachten, wird deutlich, dass genau diese von der Frau mit dem Blutfluss berührt wurden, um Heilung zu empfangen:
„Und siehe, eine Frau, die zwölf Jahre lang an Blutungen litt, trat von hinten an ihn heran und berührte die Quaste seines Gewandes.“ (Matthäus 9:20). Ebenso sehen wir im Markusevangelium, dass viele Jesus‘ Tzitzit berühren wollten, da sie erkannten, dass sie die mächtigen Gebote Gottes symbolisierten, die Segen und Heilung bringen: „Und wo immer er hinging – in Dörfer, Städte oder das Land –, legte man die Kranken auf die Straßen und bat ihn, dass sie wenigstens die Quaste seines Gewandes berühren dürften. Und alle, die ihn berührten, wurden geheilt.“ (Markus 6:56).
DIE BEDEUTUNG DER TZITZIT IM LEBEN VON JESUS
Diese Berichte zeigen, dass Jesus das Gebot, Tzitzit zu tragen, wie in der Tora vorgeschrieben, treu befolgte. Die Tzitzit waren nicht nur dekorative Elemente, sondern tiefgründige Symbole der Gebote Gottes, die Jesus verkörperte und hielt. Dass die Menschen die Tzitzit als eine Verbindung zur göttlichen Kraft ansahen, unterstreicht die Bedeutung des Gehorsams gegenüber Gottes Gesetz für den Empfang von Segen und Wundern.
Jesus’ Gehorsam gegenüber diesem Gebot demonstriert Seine vollständige Unterordnung unter das Gesetz Gottes und dient als kraftvolles Beispiel für Seine Nachfolger, dasselbe zu tun – nicht nur in Bezug auf die Tzitzit, sondern auf alle Gebote des Vaters, wie den Sabbat, die Beschneidung, die Vorschriften zu Haar und Bart sowie die verbotenen Speisen.
BESCHNEIDUNG: EIN GEBOT, DAS NAHEZU ALLE KIRCHEN ALS AUFGEHOBEN BETRACHTEN
Unter all den heiligen Geboten Gottes scheint die Beschneidung das einzige zu sein, das nahezu alle Kirchen fälschlicherweise als abgeschafft betrachten. Diese Ansicht ist so weit verbreitet, dass selbst frühere doktrinäre Rivalen – wie die katholische Kirche und protestantische Konfessionen (Assemblies of God, Siebenten-Tags-Adventisten, Baptisten, Presbyterianer, Methodisten usw.) – sowie Gruppen, die oft als Sekten bezeichnet werden, wie Mormonen und Jehovas Zeugen, übereinstimmend behaupten, dieses Gebot sei am Kreuz aufgehoben worden.
JESUS LEHRTE NIEMALS SEINE ABSCHAFFUNG
Es gibt zwei Hauptgründe, warum dieser Glaube unter Christen so weit verbreitet ist, obwohl Jesus eine solche Lehre niemals verkündete und alle Apostel und Jünger Jesu dieses Gebot befolgten – einschließlich Paulus, dessen Schriften oft von Kirchenleitern genutzt werden, um Heiden „von dieser Pflicht“ zu befreien, die Gott selbst festgelegt hat.
Dies geschieht, obwohl es im Alten Testament keine Prophezeiung gibt, die andeutet, dass mit dem Kommen des Messias Gottes Volk – ob Juden oder Heiden – von der Pflicht zur Beschneidung befreit würde. Tatsächlich war die Beschneidung von der Zeit Abrahams an notwendig für jeden Mann, der Teil des Volkes Gottes sein wollte, das Er zur Erlösung auserwählt hatte – unabhängig davon, ob er ein leiblicher Nachkomme Abrahams war oder nicht.
BESCHNEIDUNG ALS ZEICHEN DES EWIGEN BUNDES
Niemand wurde als Teil der heiligen Gemeinschaft (die von anderen Nationen abgesondert war) aufgenommen, es sei denn, er unterzog sich der Beschneidung. Die Beschneidung war das physische Zeichen des Bundes zwischen Gott und Seinem auserwählten Volk.
Darüber hinaus war dieser Bund nicht auf eine bestimmte Zeit oder auf Abrahams leibliche Nachkommen beschränkt; er umfasste auch alle Fremden, die offiziell in die Gemeinschaft aufgenommen werden wollten und vor Gott als gleichwertig betrachtet wurden. Der Herr war eindeutig: „Dies gilt nicht nur für die in deinem Haus geborenen, sondern auch für die ausländischen Knechte, die du gekauft hast. Ob sie in deinem Haus geboren oder mit deinem Geld gekauft wurden, sie müssen beschnitten werden. Mein Bund in eurem Fleisch soll ein ewiger Bund sein.“ (1. Mose 17:12-13)
HEIDEN UND DIE PFLICHT ZUR BESCHNEIDUNG
Wenn Heiden wirklich nicht dieses physische Zeichen benötigten, um Teil des vom Herrn auserwählten Volkes zu werden, gäbe es keinen Grund, warum Gott die Beschneidung vor dem Kommen des Messias verlangte, aber nicht danach.
KEIN PROPHETISCHER HINWEIS AUF EINE ÄNDERUNG
Damit diese Vorstellung wahr wäre, müsste es dazu Hinweise in den Prophezeiungen geben, und Jesus hätte uns mitteilen müssen, dass diese Änderung nach Seiner Himmelfahrt eintreten würde. Doch im Alten Testament gibt es keine Stelle, die nahelegt, dass Heiden bei ihrer Aufnahme in Gottes Volk von irgendeinem Gebot – einschließlich der Beschneidung – ausgenommen wären, nur weil sie nicht von Abraham abstammen.
ZWEI HÄUFIG GENANNTE GRÜNDE, WARUM DIESES GEBOT NICHT BEFOLGT WIRD
ERSTER GRUND:
DIE KIRCHEN LEHREN IRRTÜMLICH, DASS DAS GEBOT DER BESCHNEIDUNG AUFGEHOBEN WURDE
Der erste Grund, warum Kirchen lehren, dass Gottes Gebot der Beschneidung aufgehoben wurde – ohne anzugeben, wer es angeblich abgeschafft hat –, liegt in der Schwierigkeit, dieses Gebot zu erfüllen. Kirchenleiter fürchten, dass sie viele Mitglieder verlieren würden, wenn sie die Wahrheit anerkennen und lehren würden – nämlich, dass Gott niemals eine Anweisung zur Abschaffung dieses Gebots gegeben hat.
Grundsätzlich ist dieses Gebot tatsächlich mit Unannehmlichkeiten verbunden. Das war es immer und ist es bis heute. Selbst mit modernen medizinischen Fortschritten muss ein Christ, der sich entscheidet, diesem Gebot zu gehorchen, einen Facharzt finden, die Kosten selbst tragen (da die meisten Krankenversicherungen es nicht abdecken), den Eingriff vornehmen lassen, postoperative Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen und mit sozialem Druck umgehen, oft auch mit Widerstand von Familie, Freunden und der Kirche.
Ein Mann muss wirklich entschlossen sein, dieses Gebot des Herrn zu befolgen, um es tatsächlich auszuführen; andernfalls wird er leicht aufgeben. Die Ermutigung, diesen Weg zu verlassen, ist reichlich vorhanden. Ich weiß das, weil ich es selbst durchgemacht habe – im Alter von 63 Jahren ließ ich mich in Gehorsam gegenüber dem Gebot beschneiden.
ZWEITER GRUND:
MISSVERSTÄNDNIS VON GÖTTLICHER DELEGATION ODER AUTORISIERUNG
Der zweite und sicherlich wichtigste Grund liegt darin, dass die Kirche ein grundlegendes Missverständnis bezüglich göttlicher Delegation oder Autorisierung hat. Dieses Missverständnis wurde vom Teufel früh ausgenutzt, als nur wenige Jahrzehnte nach Jesu Himmelfahrt die Machtkämpfe unter den Kirchenführern begannen. Dies führte schließlich zu der absurden Schlussfolgerung, dass Gott Petrus und seinen angeblichen Nachfolgern die Autorität übertragen habe, nach eigenem Ermessen Änderungen an Gottes Gesetz vorzunehmen.
Sobald Jesus zum Vater zurückkehrte, begann der Teufel, die Kirchenführer zu beeinflussen, um die Heiden von den ewigen Geboten Gottes wegzuführen.
Diese Abweichung beschränkte sich nicht nur auf die Beschneidung, sondern betraf viele andere Gebote des Alten Testaments, die Jesus und Seine Nachfolger stets treu befolgt hatten.
AUTORITÄT ÜBER GOTTES GESETZ
Von Satan inspiriert, ignorierte die Kirche die Tatsache, dass jede Delegation von Autorität über Gottes heiliges Gesetz direkt von Gott selbst kommen müsste – entweder durch Seine Propheten im Alten Testament oder durch Seinen Messias.
Es ist unvorstellbar, dass bloße Menschen sich selbst die Autorität zusprechen könnten, etwas so Kostbares für Gott wie Sein Gesetz zu verändern. Kein Prophet des Herrn, noch Jesus selbst, warnte uns jemals davor, dass der Vater nach dem Messias irgendeiner Gruppe oder Einzelperson, ob innerhalb oder außerhalb der Bibel, die Macht oder Inspiration verleihen würde, auch nur das kleinste Seiner Gebote aufzuheben, abzuschaffen, zu ändern oder zu aktualisieren.
Im Gegenteil, der Herr erklärte ausdrücklich, dass dies eine schwere Sünde wäre: „Ihr sollt nichts hinzufügen zu dem, was ich euch gebiete, und nichts davon wegnehmen, sondern die Gebote des Herrn, eures Gottes, bewahren, die ich euch gebe.“ (5. Mose 4:2)
DER VERLUST DER INDIVIDUALITÄT IN DER BEZIEHUNG ZU GOTT
DIE KIRCHE ALS UNGEWOLLTES ZWISCHENGLIED
Ein weiteres schwerwiegendes Problem ist der Verlust der persönlichen Beziehung zwischen dem Geschöpf und dem Schöpfer. Die Rolle der Kirche war niemals die eines Vermittlers zwischen Gott und den Menschen. Doch bereits in den Anfängen der christlichen Ära beanspruchte sie diese Rolle für sich.
Anstatt dass jeder Gläubige, geleitet durch den Heiligen Geist, eine individuelle Beziehung zum Vater und zum Sohn pflegt, wurden die Menschen vollständig von ihren Leitern abhängig gemacht, die ihnen vorschrieben, was der Herr erlaubt oder verbietet.
EINGESCHRÄNKTER ZUGANG ZU DEN SCHRIFTEN
Dieses schwerwiegende Problem entstand größtenteils, weil bis zur Reformation des 16. Jahrhunderts der Zugang zu den Heiligen Schriften ein Privileg des Klerus war. Es war dem einfachen Volk ausdrücklich verboten, die Bibel selbst zu lesen, mit der Begründung, dass es nicht fähig sei, sie ohne die Interpretation der Geistlichen zu verstehen.
DER EINFLUSS DER FÜHRUNGSPERSONEN ÜBER DAS VOLK
ABHÄNGIGKEIT VON DEN LEHREN DER FÜHRER
Fünf Jahrhunderte sind vergangen, und trotz des universellen Zugangs zu den Heiligen Schriften verlassen sich die Menschen weiterhin ausschließlich auf das, was ihre religiösen Führer lehren – sei es richtig oder falsch – und sind nicht in der Lage, eigenständig zu lernen und zu handeln, wie Gott es von jedem Einzelnen verlangt.
Die gleichen falschen Lehren über Gottes heilige und ewige Gebote, die vor der Reformation existierten, werden weiterhin in den Seminaren jeder Konfession weitergegeben.
JESU LEHRE ÜBER DAS GESETZ
Soweit mir bekannt ist, gibt es keine einzige christliche Institution, die künftigen Leitern lehrt, was Jesus eindeutig verkündete: dass kein Gebot Gottes nach dem Kommen des Messias seine Gültigkeit verloren hat: „Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht der kleinste Buchstabe, nicht ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. Wer also eines dieser kleinsten Gebote auflöst und die Menschen so lehrt, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer sie aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich.“ (Matthäus 5:18-19)
TEILWEISER GEHORSAM IN EINIGEN KONFESSIONEN
SELEKTIVE EINHALTUNG DER GEBOTE GOTTES
Einige Konfessionen bemühen sich, zu lehren, dass die Gebote des Herrn ewig gültig sind und dass kein biblischer Autor nach dem Messias jemals etwas gegen diese Wahrheit geschrieben hat. Dennoch beschränken sie aus irgendeinem rätselhaften Grund die Liste der Gebote, die weiterhin für Christen bindend sein sollen.
Diese Konfessionen betonen in der Regel die Zehn Gebote (einschließlich des Sabbats, des siebten Tages des vierten Gebots) und die Speisegebote aus 3. Mose 11, gehen jedoch nicht darüber hinaus.
DIE INKONSISTENZ DER SELEKTIVITÄT
Das Merkwürdigste daran ist, dass diese spezifischen Auswahlen nicht durch eine klare Begründung aus dem Alten Testament oder den vier Evangelien gestützt werden, die erklärt, warum gerade diese Gebote weiterhin gültig sein sollen, während andere, wie die Einhaltung von Haar- und Bartvorschriften, das Tragen von Tzitzit oder die Beschneidung, nicht erwähnt oder verteidigt werden.
Dies wirft die Frage auf: Wenn alle Gebote des Herrn heilig und gerecht sind, warum entscheidet man sich, einige zu befolgen und andere nicht?
DER EWIGE BUND
BESCHNEIDUNG ALS ZEICHEN DES BUNDES
Die Beschneidung ist das ewige Bundeszeichen zwischen Gott und Seinem Volk, einer Gruppe heiliger Menschen, die von der übrigen Bevölkerung abgesondert sind. Diese Gruppe stand stets allen offen und war nie auf die biologischen Nachkommen Abrahams beschränkt, wie einige fälschlicherweise annehmen.
Ein Gemälde des Künstlers Giovanni Bellini aus dem 15. Jahrhundert zeigt die Beschneidung Jesu durch Rabbiner, begleitet von Josef und Maria.
Von dem Moment an, als Gott Abraham als den ersten dieser Gruppe einsetzte, bestimmte der Herr die Beschneidung als sichtbares und ewiges Zeichen des Bundes. Es wurde deutlich gemacht, dass sowohl seine natürlichen Nachkommen als auch jene, die nicht aus seiner Linie stammten, dieses physische Zeichen des Bundes benötigten, wenn sie Teil Seines Volkes sein wollten.
DIE SCHRIFTEN DES APOSTELS PAULUS ALS ARGUMENT, UM GOTTES EWIGE GESETZE NICHT ZU BEFOLGEN
MARCIONS EINFLUSS AUF DEN BIBLISCHEN KANON
Einer der frühesten Versuche, die verschiedenen Schriften, die nach der Himmelfahrt Christi entstanden, zu sammeln, wurde von Marcion (85–160 n. Chr.) unternommen, einem wohlhabenden Schiffseigner des zweiten Jahrhunderts. Marcion war ein glühender Anhänger des Paulus, verachtete jedoch die Juden.
Seine Bibel bestand hauptsächlich aus den Schriften des Paulus und einem eigenen Evangelium, das viele als eine plagiarisierte Version des Lukasevangeliums betrachten. Marcion lehnte alle anderen Evangelien und Briefe als uninspiriert ab. In seiner Bibel wurden alle Verweise auf das Alte Testament entfernt, da er lehrte, dass der Gott vor Jesus nicht derselbe Gott sei, den Paulus verkündigte.
Marcion’s Bibel wurde von der Kirche in Rom abgelehnt und er wurde als Ketzer verurteilt. Doch seine Ansicht, dass nur die Schriften des Paulus von Gott inspiriert seien, sowie seine Ablehnung des gesamten Alten Testaments und der Evangelien von Matthäus, Markus und Johannes, hatten bereits viele frühe Christen beeinflusst.
DER ERSTE OFFIZIELLE KANON DER KATHOLISCHEN KIRCHE
DIE ENTSTEHUNG DES NEUTESTAMENTLICHEN KANONS
Der erste offizielle neutestamentliche Kanon wurde erst im späten vierten Jahrhundert anerkannt – etwa 350 Jahre nachdem Jesus zum Vater zurückgekehrt war. Die Konzile der katholischen Kirche in Rom, Hippo (393) und Karthago (397) spielten eine entscheidende Rolle bei der Festlegung der 27 Bücher des Neuen Testaments, wie wir sie heute kennen.
Diese Konzile waren maßgeblich daran beteiligt, den Kanon zu vereinheitlichen, um die unterschiedlichen Interpretationen und Texte, die in den christlichen Gemeinden kursierten, zu ordnen.
DIE ROLLE DER BISCHÖFE VON ROM BEI DER ENTSTEHUNG DER BIBEL
ANNAHME UND AUFNAHME DER BRIEFE DES PAULUS
Die Briefe des Paulus wurden in die Sammlung der im vierten Jahrhundert von Rom genehmigten Schriften aufgenommen. Diese Sammlung, die von der katholischen Kirche als heilig betrachtet wurde, wurde auf Latein Biblia Sacra und auf Griechisch Τὰ βιβλία τὰ ἅγια (ta biblia ta hagia) genannt.
Nach jahrhundertelangen Debatten darüber, welche Schriften in den offiziellen Kanon aufgenommen werden sollten, genehmigten und erklärten die Bischöfe der Kirche als heilig: das jüdische Alte Testament, die vier Evangelien, das Buch der Apostelgeschichte (Lukas zugeschrieben), die Briefe an die Gemeinden (einschließlich der Briefe des Paulus) sowie die Offenbarung des Johannes.
DIE VERWENDUNG DES ALTEN TESTAMENTS ZUR ZEIT JESU
Es ist wichtig zu betonen, dass zur Zeit Jesu alle Juden, einschließlich Jesus selbst, sich ausschließlich auf das Alte Testament stützten und es in ihren Lehren verwendeten. Diese Praxis beruhte überwiegend auf der griechischen Version des Textes, der Septuaginta, die etwa drei Jahrhunderte vor Christus zusammengestellt worden war.
DIE HERAUSFORDERUNG DER AUSLEGUNG DER SCHRIFTEN DES PAULUS
KOMPLEXITÄT UND FEHLINTERPRETATION
Die Schriften des Paulus, wie auch die anderer Autoren nach Jesus, wurden vor vielen Jahrhunderten in die offizielle Bibel aufgenommen, die von der Kirche genehmigt wurde, und gelten daher als grundlegend für den christlichen Glauben.
Das Problem liegt jedoch nicht bei Paulus selbst, sondern in der Interpretation seiner Schriften. Seine Briefe wurden in einem komplexen und schwer verständlichen Stil verfasst – eine Herausforderung, die bereits zu seiner Zeit erkannt wurde (wie in 2. Petrus 3:16 erwähnt), als der kulturelle und historische Kontext den Lesern noch vertraut war. Die Auslegung dieser Texte Jahrhunderte später, in einem völlig anderen Umfeld, erschwert das Verständnis zusätzlich.
DIE FRAGE DER AUTORITÄT UND DER INTERPRETATIONEN
DAS PROBLEM DER AUTORITÄT VON PAULUS
Das zentrale Problem ist nicht die Bedeutung der Schriften des Paulus, sondern das grundlegende Prinzip der Autorität und ihrer Übertragung. Wie bereits erklärt wurde, gibt es keine biblische Grundlage für die Autorität, die die Kirche Paulus zuschreibt – nämlich Gottes heilige und ewige Gebote abzuschaffen, aufzuheben, zu korrigieren oder zu aktualisieren. Diese Autorität stammt daher nicht vom Herrn.
Weder im Alten Testament noch in den Evangelien gibt es eine Prophezeiung, die darauf hinweist, dass Gott nach dem Messias einen Mann aus Tarsus senden würde, dem alle zuhören und folgen sollten.
DIE AUSLEGUNG AN DAS ALTE TESTAMENT UND DIE EVANGELIEN ANGLEICHEN
DIE NOTWENDIGKEIT DER KONSISTENZ
Das bedeutet, dass jede Auslegung oder Interpretation der Schriften des Paulus falsch ist, wenn sie nicht mit den Offenbarungen übereinstimmt, die ihm vorausgingen. Daher muss ein Christ, der Gott und Sein Wort wirklich fürchtet, jede Interpretation der Briefe – sei es von Paulus oder einem anderen Autor – ablehnen, die nicht mit dem übereinstimmt, was der Herr durch Seine Propheten im Alten Testament und durch Seinen Messias, Jesus, offenbart hat.
DEMUT BEI DER AUSLEGUNG DER SCHRIFT
Der Christ muss die Weisheit und Demut haben, zu sagen: „Ich verstehe diese Passage nicht, und die Erklärungen, die ich gelesen habe, sind falsch, weil sie nicht durch die Propheten des Herrn und die Worte Jesu gestützt werden. Ich werde sie beiseitelegen, bis der Herr, wenn es Sein Wille ist, sie mir eines Tages erklärt.“
EINE GROSSE PRÜFUNG FÜR DIE HEIDEN
EINE PRÜFUNG DES GEHORSAMS UND DES GLAUBENS
Dies könnte als eine der bedeutendsten Prüfungen angesehen werden, die der Herr den Heiden auferlegt hat – eine Prüfung, die mit der Herausforderung vergleichbar ist, der sich das jüdische Volk auf seinem Weg nach Kanaan stellen musste.
Wie in 5. Mose 8:2 geschrieben steht: „Gedenke des ganzen Weges, den der Herr, dein Gott, dich diese vierzig Jahre in der Wüste geführt hat, um dich zu demütigen und zu prüfen, damit offenbar würde, was in deinem Herzen ist, ob du Seine Gebote halten würdest oder nicht.“
DIE IDENTIFIZIERUNG DER GEHORSAMEN HEIDEN
In diesem Zusammenhang sucht der Herr nach jenen Heiden, die wirklich bereit sind, sich Seinem heiligen Volk anzuschließen. Dies sind diejenigen, die sich entscheiden, alle Gebote zu befolgen – einschließlich der Beschneidung –, trotz des enormen Drucks seitens der Kirche und der zahlreichen Passagen in den Briefen an die Gemeinden, die scheinbar nahelegen, dass mehrere Gebote, die in den Propheten und den Evangelien als ewig beschrieben werden, für die Heiden aufgehoben wurden.
DIE BESCHNEIDUNG DES FLEISCHES UND DES HERZENS
EINE BESCHNEIDUNG: PHYSISCH UND GEISTLICH
Es ist wichtig klarzustellen, dass es nicht zwei Arten der Beschneidung gibt, sondern nur eine: die physische. Es sollte für jeden offensichtlich sein, dass der Ausdruck „Beschneidung des Herzens“, der in der gesamten Bibel verwendet wird, rein bildlich gemeint ist – ähnlich wie „gebrochenes Herz“ oder „freudiges Herz“.
Wenn die Bibel sagt, dass jemand „unbeschnitten am Herzen“ ist, bedeutet dies einfach, dass diese Person nicht so lebt, wie sie sollte – nicht als jemand, der Gott wirklich liebt und bereit ist, Ihm zu gehorchen.
BEISPIELE AUS DER SCHRIFT
Mit anderen Worten, dieser Mensch mag zwar körperlich beschnitten sein, aber seine Lebensweise entspricht nicht dem Leben, das Gott von Seinem Volk erwartet. Durch den Propheten Jeremia erklärte Gott, dass ganz Israel in einem Zustand der „Unbeschnittenheit des Herzens“ war: „Denn alle Nationen sind unbeschnitten, und das ganze Haus Israel ist unbeschnitten am Herzen.“ (Jeremia 9:26)
Offensichtlich waren sie alle körperlich beschnitten, doch indem sie sich von Gott abwandten und Sein heiliges Gesetz verließen, wurden sie als unbeschnitten am Herzen beurteilt.
PHYSISCHE UND HERZENSBESCHNEIDUNG ERFORDERLICH
Alle männlichen Kinder Gottes, ob Juden oder Heiden, müssen beschnitten sein – nicht nur körperlich, sondern auch am Herzen. Dies wird in den folgenden klaren Worten deutlich gemacht: „So spricht Gott, der Herr: Kein Fremder, keiner der unter den Israeliten wohnt, darf mein Heiligtum betreten, wenn er nicht am Körper und am Herzen beschnitten ist.“ (Hesekiel 44:9)
WICHTIGE SCHLUSSFOLGERUNGEN
Das Konzept der Beschneidung des Herzens existierte bereits und wurde nicht im Neuen Testament als Ersatz für die wahre körperliche Beschneidung eingeführt.
Die Beschneidung ist für alle erforderlich, die Teil von Gottes Volk sein wollen – sowohl für Juden als auch für Heiden.
BESCHNEIDUNG UND WASSERTAUFE
EIN FALSCHER ERSATZ
Einige glauben fälschlicherweise, dass die Wassertaufe für Christen als Ersatz für die Beschneidung eingeführt wurde. Doch diese Behauptung ist eine rein menschliche Erfindung – ein Versuch, dem Gebot des Herrn nicht gehorchen zu müssen.
Wäre diese Behauptung wahr, würden wir erwarten, dass die Propheten oder die Evangelien darauf hinweisen, dass Gott nach der Himmelfahrt des Messias keine Beschneidung mehr von Heiden verlangen würde, die sich Seinem Volk anschließen wollen, und dass stattdessen die Taufe an ihre Stelle treten würde. Doch solche Stellen existieren nicht.
DER URSPRUNG DER WASSERTAUFE
Darüber hinaus ist es wichtig zu beachten, dass die Wassertaufe älter ist als das Christentum. Johannes der Täufer war weder der „Erfinder“ noch der „Pionier“ der Taufe.
DIE JÜDISCHEN WURZELN DER TAUFE (MIKWEH)
DIE MIKWEH ALS RITUAL DER REINIGUNG
Die Taufe, oder Mikweh, war lange vor der Zeit von Johannes dem Täufer ein etabliertes Ritual der rituellen Untertaucherung unter Juden. Die Mikweh symbolisierte die Reinigung von Sünden und ritueller Unreinheit.
Eine antike Mikweh zur rituellen Reinigung von Juden, gelegen in der Stadt Worms, Deutschland.
Wenn ein Heide beschnitten wurde, unterzog er sich auch einer Mikweh. Dieser Akt diente nicht nur der rituellen Reinigung, sondern symbolisierte auch den Tod – das „Begrabenwerden“ im Wasser – seines alten heidnischen Lebens. Das Auftauchen aus dem Wasser, das an das Fruchtwasser im Mutterleib erinnert, symbolisierte seine Wiedergeburt in ein neues Leben als Jude.
JOHANNES DER TÄUFER UND DIE MIKWEH
Johannes der Täufer führte kein neues Ritual ein, sondern gab einem bestehenden eine neue Bedeutung. Statt nur Heiden, die ihrem alten Leben „starben“ und als Juden „wiedergeboren“ wurden, rief Johannes nun auch Juden, die in Sünde lebten, dazu auf, durch die Untertaucherung symbolisch zu „sterben“ und „wiedergeboren“ zu werden – als Zeichen der Umkehr.
Doch diese Untertaucherung war nicht zwingend ein einmaliges Ereignis. Juden tauchten sich jedes Mal unter, wenn sie rituell unrein wurden, etwa vor dem Betreten des Tempels. Sie unterziehen sich auch heute noch häufig einer Untertaucherung am Jom Kippur als Zeichen der Buße.
TAUFE UND BESCHNEIDUNG UNTERSCHEIDEN
UNTERSCHIEDLICHE FUNKTIONEN DER RITUALE
Die Vorstellung, dass die Taufe die Beschneidung ersetzt habe, wird weder durch die Schrift noch durch die historische jüdische Praxis gestützt. Während die Taufe (Mikweh) ein bedeutungsvolles Symbol der Umkehr und Reinigung war und ist, war sie niemals dazu gedacht, die Beschneidung zu ersetzen – das ewige Zeichen von Gottes Bund.
Beide Rituale haben ihre eigene Bedeutung und Funktion, und keines hebt das andere auf.
DER MYTHOS DER 613 GEBOTE UND DIE WAHREN GEBOTE, DIE JEDER DIENER GOTTES BEFOLGEN SOLLTE
HÄUFIGE MISSVERSTÄNDNISSE
Oft, wenn wir Texte über die Notwendigkeit veröffentlichen, alle Gebote des Vaters und des Sohnes für die Erlösung zu befolgen, reagieren einige Leser verärgert und kommentieren: „Wenn das stimmt, müssen wir also alle 613 Gebote halten!“
Solche Kommentare zeigen, dass die meisten Menschen keine Ahnung haben, woher diese geheimnisvolle Zahl von Geboten stammt – eine Zahl, die niemand jemals in der Bibel gesehen hat – oder was sie tatsächlich beinhaltet.
ERKLÄRUNG DES URSPRUNGS DES MYTHOS
FRAGE-UND-ANTWORT-FORMAT
In dieser Studie erklären wir den Ursprung dieses Mythos in einem Frage-und-Antwort-Format.
Wir werden auch klarstellen, welche die wahren Gebote Gottes sind, die in den Heiligen Schriften enthalten sind und die jeder Mensch, der Gott, den Vater, fürchtet und hofft, zu Seinem Sohn zur Vergebung der Sünden gesandt zu werden, zu befolgen suchen sollte.
FRAGE: Was sind die sogenannten 613 Gebote? ANTWORT: Die 613 Gebote (613 Mitzwot) wurden im 12. Jahrhundert n. Chr. von Rabbinern für praktizierende Juden erfunden. Ihr Hauptautor war der spanische Rabbiner und Philosoph Moses Maimonides (1135–1204), auch bekannt als Rambam.
FRAGE: Gibt es wirklich 613 Gebote in den Heiligen Schriften? ANTWORT: Nein. Die wahren Gebote des Herrn sind wenige und einfach zu befolgen. Der Teufel hat diesen Mythos als Teil seines langfristigen Plans inspiriert, um die Menschheit davon zu überzeugen, den Gehorsam gegenüber dem Herrn aufzugeben. Diese Strategie besteht seit Eden.
FRAGE: Woher stammt die Zahl 613? ANTWORT: Diese Zahl stammt aus der rabbinischen Tradition und dem Konzept der hebräischen Numerologie, bei der jeder Buchstabe des Alphabets einen Zahlenwert hat. Eine dieser Traditionen behauptet, dass das Wort „Tzitzit“ (ציצית), also Quasten oder Fransen (siehe 4. Mose 15:37-39), eine numerische Summe von 613 ergibt, wenn man seine Buchstaben addiert.
Konkret wird in diesem Mythos behauptet, dass diese Quasten einen anfänglichen numerischen Wert von 600 haben. Durch das Hinzufügen von acht Fäden und fünf Knoten ergibt sich die Summe 613, was angeblich der Anzahl der Gebote in der Tora (den ersten fünf Büchern der Bibel) entspricht. Es ist wichtig zu betonen, dass das Tragen der Tzitzit ein echtes Gebot ist, das von allen befolgt werden muss, doch die Verbindung zu den 613 Geboten ist reine Erfindung. Es ist eine der vielen „Überlieferungen der Ältesten“, die von Jesus erwähnt und verurteilt wurden (siehe Matthäus 15:1-20). [Siehe die Studie über die Tzitzit]
FRAGE: Wie haben sie es geschafft, so viele Gebote zu erfinden, um die Zahl 613 aus den Tzitzit (Quasten) zu rechtfertigen? ANTWORT: Mit großer Mühe und Kreativität. Sie teilten echte Gebote in mehrere kleinere auf, um die Anzahl zu erhöhen. Außerdem fügten sie zahlreiche Gebote hinzu, die sich auf Priester, den Tempel, die Landwirtschaft, die Viehzucht, Feste und vieles mehr beziehen.
FRAGE: Welche sind die wahren Gebote, die wir zu befolgen suchen sollten? ANTWORT: Neben den Zehn Geboten gibt es einige weitere Gebote, die alle einfach zu befolgen sind. Einige gelten speziell für Männer oder Frauen, andere für die Gemeinschaft, und einige für bestimmte Gruppen wie Bauern und Viehzüchter. Viele Gebote gelten nicht für Christen, da sie ausschließlich für die Nachkommen des Stammes Levi bestimmt sind oder mit dem Tempel in Jerusalem verbunden sind, der im Jahr 70 n. Chr. zerstört wurde.
Wir müssen verstehen, dass Gott in diesen Endzeiten all Seine treuen Kinder aufruft, sich vorzubereiten, denn zu jedem Moment wird Er uns aus dieser korrupten Welt nehmen. Gott wird nur diejenigen mitnehmen, die sich bemühen, all Seine Gebote ohne Ausnahme zu befolgen.
Zusätzlich zu den Zehn Geboten gibt es einige weitere Gebote, die alle einfach zu befolgen sind. Gott beauftragte Mose, uns zu lehren, was der Herr von uns erwartet.
Folgt nicht den Lehren und dem Beispiel eurer geistlichen Leiter, sondern allein dem, was Gott geboten hat. Heiden sind von keinem der Gebote Gottes ausgenommen: „Für euch und für den Fremden [גֵּר gēr (Fremder, Ausländer, Nichtjude)], der unter euch lebt, soll dieselbe Ordnung gelten; dies ist eine ewige Satzung für alle eure Generationen: Vor dem Herrn soll es für euch und den Fremden, der unter euch wohnt, gleich sein. Ein und dasselbe Gesetz und eine und dieselbe Vorschrift soll für euch und den Fremden gelten, der unter euch wohnt.“ (4. Mose 15:15-16)
Der Ausdruck „Fremder, der unter euch wohnt“ bezieht sich auf jeden Nichtjuden, der sich Gottes erwähltem Volk anschließen und gerettet werden möchte. „Ihr betet an, was ihr nicht kennt; wir beten an, was wir kennen, denn das Heil kommt von den Juden“ (Johannes 4:22).
Nachfolgend sind die Gebote aufgelistet, die von Christen am häufigsten ignoriert werden – Gebote, die Jesus, Seine Apostel und Seine Jünger alle befolgten. Jesus ist unser Vorbild.
Tzitzit:„Sage den Söhnen Israels, dass sie sich Quasten an den Säumen ihrer Kleider machen für alle ihre Generationen… damit sie sie ansehen und sich an alle Gebote des Herrn erinnern.“ (4. Mose 15:37-39) [Studie über die Tzitzit.]
Beschneidung:„Mit acht Tagen soll eurem männlichen Kind die Vorhaut beschnitten werden… sowohl dem Einheimischen als auch dem Fremden.“ (1. Mose 17:12) [Studie über Christen und die Beschneidung.]
GEBOT FÜR FRAUEN:
Enthaltsamkeit während der Menstruation:„Wenn jemand mit einer Frau während ihrer Krankheit schläft und ihre Blöße aufdeckt… so sollen beide aus der Mitte ihres Volkes ausgerottet werden.“ (3. Mose 20:18)
GEBOTE FÜR DIE GEMEINSCHAFT:
Sabbatruhe:„Gedenke des Sabbattages, um ihn heilig zu halten. Sechs Tage sollst du arbeiten… aber der siebte Tag ist ein Sabbat für den HERRN, deinen Gott.“ (2. Mose 20:8-11) [Studie über den Sabbat]
FRAGE: Sagt Paulus in seinen Briefen (Episteln) nicht, dass Jesus alle Gebote für uns befolgt und sie durch Seinen Tod aufgehoben hat?
ANTWORT: Absolut nicht. Paulus selbst wäre entsetzt darüber, was Pastoren in den Kirchen unter Berufung auf seine Schriften lehren. Kein Mensch, auch nicht Paulus, erhielt von Gott die Autorität, auch nur einen einzigen Buchstaben Seines heiligen und ewigen Gesetzes zu ändern. Wäre dies der Fall, hätten sowohl die Propheten als auch Jesus klar verkündet, dass Gott einen bestimmten Mann aus Tarsus mit dieser Autorität senden würde. Doch die Tatsache ist, dass Paulus nirgendwo erwähnt wird – weder von den Propheten im Tanach (Alten Testament) noch vom Messias in den vier Evangelien. Ein solch wichtiges Thema wäre von Gott nicht unbeachtet gelassen worden.
Die Propheten erwähnen nur drei Personen, die während der Zeit des Neuen Testaments auftraten: Judas (Psalm 41:9), Johannes den Täufer (Jesaja 40:3) und Josef von Arimathäa (Jesaja 53:9). Es gibt keinerlei Hinweis auf Paulus, und das liegt daran, dass er nichts lehrte, was über das hinausging oder im Widerspruch zu dem stand, was bereits durch die Propheten oder Jesus offenbart worden war.
Jeder Christ, der glaubt, dass Paulus etwas an dem änderte, was zuvor geschrieben wurde, muss sein Verständnis überdenken, um es mit den Propheten und Jesus in Einklang zu bringen – und nicht umgekehrt, wie es die meisten tun.
Wenn man die Schriften des Paulus nicht mit den Propheten und Jesus in Einklang bringen kann, ist es besser, sie beiseitezulegen, als aufgrund einer persönlichen Auslegung menschlicher Schriften Gott zu missachten. Eine solche Argumentation wird im Endgericht nicht als Entschuldigung akzeptiert werden.
Niemand wird den Richter davon überzeugen können, indem er sagt: „Ich bin unschuldig, weil ich Deine Gebote ignoriert habe, indem ich Paulus folgte.“ Hier ist, was über die Endzeit offenbart wurde: „Hier ist die Standhaftigkeit der Heiligen, die die Gebote Gottes halten und den Glauben an Jesus bewahren“ (Offenbarung 14:12).
FRAGE: Hat der Heilige Geist nicht Änderungen und Aufhebungen des Gesetzes Gottes inspiriert? ANTWORT: Eine solche Behauptung grenzt an Blasphemie. Der Heilige Geist ist der Geist Gottes selbst. Jesus machte deutlich, dass das Senden des Heiligen Geistes dazu diente, uns zu erinnern an das, was Er bereits gesagt hatte: „Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“ (Johannes 14:26)
Nirgends steht, dass der Heilige Geist eine neue Lehre bringen würde, die nicht bereits vom Sohn oder von den Propheten des Vaters gelehrt wurde. Das Thema Erlösung ist das wichtigste in den Heiligen Schriften, und alle notwendigen Informationen wurden bereits durch die Propheten und durch Jesus überliefert: „Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, hat mir aufgetragen, εντολη (entolē) – Gebot, Regel, Anweisung zu sagen, was ich reden soll. Und ich weiß, dass Sein Gebot [entolē] ewiges Leben ist. Was ich also sage, das rede ich so, wie es mir der Vater gesagt hat.“ (Johannes 12:49-50)
Es gibt eine Kontinuität der Offenbarungen, die mit Christus endete. Wir wissen dies, weil – wie bereits erwähnt – es keine Prophezeiungen über die Aussendung irgendeines Menschen mit neuen primären Lehren nach dem Messias gibt. Die einzigen Offenbarungen nach der Auferstehung beziehen sich auf die Endzeit, und es gibt nichts über neue Lehren Gottes zwischen Jesus und dem Ende der Welt.
Alle Gebote Gottes sind beständig und ewig, und wir werden nach ihnen gerichtet werden. Diejenigen, die dem Vater wohlgefielen, wurden zum Sohn gesandt, um durch Ihn erlöst zu werden. Diejenigen, die die Gebote des Vaters missachteten, gefielen Ihm nicht und wurden nicht zum Sohn gesandt: „Deshalb habe ich euch gesagt, dass niemand zu mir kommen kann, wenn es ihm nicht vom Vater gegeben ist.“ (Johannes 6:65)
Damit der Teufel die heidnischen Nachfolger Christi zur Ungehorsamkeit gegenüber dem Gesetz Gottes verleiten konnte, musste etwas Radikales geschehen.
Bis einige Jahrzehnte nach Jesu Himmelfahrt bestanden die Gemeinden aus judäischen Juden (Hebräern), Diaspora-Juden (Hellenisten) und Heiden (Nichtjuden). Viele der ursprünglichen Jünger Jesu waren noch am Leben und versammelten sich mit diesen Gruppen in Häusern, was dazu beitrug, die Treue zu allem aufrechtzuerhalten, was Jesus gelehrt und vorgelebt hatte.
TREUE ZUM GESETZ GOTTES
Das Gesetz Gottes wurde gelesen und gewissenhaft befolgt, genau wie Jesus es seinen Nachfolgern aufgetragen hatte: „Er aber sprach: Selig sind vielmehr die, die das Wort Gottes [λογον του Θεου (logon tou Theou), das Tanach, Altes Testament] hören und es bewahren!“ (Lukas 11:28).
Jesus wich niemals von den Anweisungen seines Vaters ab: „Du hast deine Ordnungen geboten, dass man sie mit Fleiß halte“ (Psalm 119:4).
Die heute in den Kirchen weit verbreitete Vorstellung, dass das Kommen des Messias die Heiden von der Einhaltung der Gesetze Gottes im Alten Testament befreit habe, findet keinerlei Grundlage in den Worten Jesu, die in den vier Evangelien überliefert sind.
DER URSPRÜNGLICHE HEILSPLAN
ERLÖSUNG STAND HEIDEN IMMER OFFEN
Es gab in der Geschichte der Zivilisation nie eine Zeit, in der Gott niemandem erlaubte, sich Ihm in Reue zuzuwenden, Vergebung für seine Sünden zu empfangen, gesegnet zu werden und nach dem Tod Erlösung zu erlangen.
Mit anderen Worten: Die Erlösung stand Heiden schon immer offen – auch vor dem Kommen des Messias. Viele in den Kirchen glauben fälschlicherweise, dass Heiden erst mit dem Kommen Jesu und seinem Sühnopfer Zugang zur Erlösung erhalten hätten.
DER UNVERÄNDERLICHE PLAN
Die Wahrheit ist, dass derselbe Heilsplan, der seit dem Alten Testament existiert, zu Jesu Zeiten gültig blieb und auch heute noch gilt.
Der einzige Unterschied besteht darin, dass früher ein Teil des Prozesses zur Vergebung der Sünden symbolische Opfer einschloss, während wir heute das wahre Opfer des Lammes Gottes haben, das die Sünden der Welt hinwegnimmt (Johannes 1:29).
DIE EINBINDUNG IN GOTTES BUNDESVOLK
DIE NOTWENDIGKEIT, SICH ISRAEL ANZUSCHLIESSEN
Abgesehen von diesem entscheidenden Unterschied bleibt der Rest genauso bestehen wie vor Christus. Damit ein Heide gerettet werden kann, muss er sich der Nation anschließen, die Gott durch den ewigen Bund mit dem Zeichen der Beschneidung als Sein Volk bestimmt hat: „Und die Heiden [נֵכָר (nechar) – Fremde, Ausländer, Nichtjuden], die sich dem Herrn anschließen, um Ihm zu dienen, den Namen des Herrn zu lieben und Seine Knechte zu sein… und die an Meinem Bund festhalten – sie werde Ich auf Meinen heiligen Berg bringen“ (Jesaja 56:6-7).
JESUS GRÜNDETE KEINE NEUE RELIGION
Es ist wichtig zu verstehen, dass Jesus keine neue Religion für Heiden geschaffen hat, wie viele annehmen.
Tatsächlich hatte Jesus nur selten Kontakt mit Heiden, denn Sein Fokus lag stets auf Seinem eigenen Volk: „Diese zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht den Weg zu den Heiden und betretet keine Stadt der Samariter; geht vielmehr zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel!“ (Matthäus 10:5-6).
GOTTES WAHRES HEILSPLAN
DER WEG ZUR ERLÖSUNG
Der wahre Heilsplan, der vollkommen mit dem übereinstimmt, was Gott durch die Propheten des Alten Testaments und durch Jesus in den Evangelien offenbart hat, ist einfach: Strebe danach, den Geboten des Vaters treu zu sein, und Er wird dich mit Israel vereinen und dich zum Sohn senden, um Vergebung der Sünden zu empfangen.
Der Vater sendet niemanden, der Seine Gebote kennt und dennoch in offener Ungehorsamkeit lebt. Die Zurückweisung von Gottes Gesetz ist Rebellion – und für die Rebellischen gibt es keine Erlösung.
DER FALSCHE HEILSPLAN
EINE LEHRE OHNE BIBLISCHE GRUNDLAGE
Der Heilsplan, der in den meisten Kirchen gepredigt wird, ist falsch. Wir wissen dies, weil ihm die Unterstützung dessen fehlt, was Gott durch die Propheten im Alten Testament offenbart hat und was Jesus in den vier Evangelien gelehrt hat.
Jede Lehre, die sich mit der Erlösung der Seelen befasst (grundlegende Lehren), muss durch diese beiden ursprünglichen Quellen bestätigt werden:
Das Alte Testament (Tanach – Gesetz und Propheten), das Jesus häufig zitierte.
Die Worte des Sohnes Gottes selbst.
DIE ZENTRALE LÜGE
Die zentrale Idee, die von den Befürwortern dieses falschen Heilsplans verbreitet wird, ist, dass Heiden ohne die Einhaltung der Gebote Gottes erlöst werden können. Diese Botschaft des Ungehorsams ist identisch mit dem, was die Schlange im Garten Eden predigte: „Ihr werdet keineswegs sterben“ (1. Mose 3:4-5).
Wäre diese Botschaft wahr, dann würden:
Im Alten Testament zahlreiche Stellen zu finden sein, die dies erklären.
Jesus ausdrücklich verkündet haben, dass es zu Seiner Mission als Messias gehörte, die Menschen von Gottes Gesetz zu entbinden.
Die Realität ist jedoch, dass weder das Alte Testament noch die Evangelien irgendeine Unterstützung für diese absurde Idee bieten.
BOTEN, DIE NACH JESUS KAMEN
DIE ABHÄNGIGKEIT VON NICHT-EVANGELISCHEN QUELLEN
Diejenigen, die den Heilsplan ohne Gehorsam gegenüber Gottes Gesetz propagieren, beziehen sich in ihren Botschaften selten auf Jesus. Der Grund dafür ist offensichtlich: Sie finden nichts in den Lehren Christi, das darauf hindeutet, dass Er in diese Welt gekommen ist, um Menschen zu erlösen, die willentlich die Gebote Seines Vaters missachten.
DER MANGEL AN PROPHETISCHER UNTERSTÜTZUNG
Stattdessen stützen sie sich auf die Schriften von Personen, die erst nach Christi Himmelfahrt auftraten. Das Problem dabei ist:
Es gibt keine Prophezeiungen im Alten Testament über einen Gesandten Gottes, der nach Jesus kommen würde.
Jesus selbst hat niemals erwähnt, dass nach Ihm jemand kommen würde, um den Heiden einen neuen Heilsplan zu verkünden.
DIE BEDEUTUNG DER PROPHETIEN
DIE NOTWENDIGKEIT GÖTTLICHER AUTORITÄT
Gottes Offenbarungen erfordern vorherige Autorität und Bevollmächtigung, um gültig zu sein. Wir wissen, dass Jesus der vom Vater Gesandte ist, weil Er die Prophezeiungen des Alten Testaments erfüllte.
Es gibt keine Prophezeiung über das Kommen eines Menschen, der beauftragt wäre, etwas über die Lehren Jesu hinaus zu verkünden. Alles, was wir über die Erlösung wissen müssen, endete mit Christus.
Es gibt jedoch keine Prophezeiungen über die Aussendung anderer Personen mit neuen Lehren nach Christus.
DIE GENÜGSAMKEIT DER LEHREN JESU
Alles, was wir über unsere Erlösung wissen müssen, endet mit Jesus. Alle Schriften, die nach Jesu Himmelfahrt entstanden sind – sei es innerhalb oder außerhalb der Bibel – sollten als zweitrangig und ergänzend betrachtet werden, denn es gibt keine Prophezeiung über das Kommen eines Menschen, der beauftragt wäre, etwas über das hinaus zu lehren, was Jesus gelehrt hat.
DER MASSSTAB FÜR DIE GÜLTIGKEIT EINER LEHRE
Jede Lehre, die nicht mit den Worten Jesu in den vier Evangelien übereinstimmt, muss als falsch zurückgewiesen werden – unabhängig von ihrem Ursprung, ihrer Dauer oder ihrer Beliebtheit.
ALTESTAMENTLICHE PROPHEZEIUNGEN ÜBER DIE ERLÖSUNG
Alle Ereignisse im Zusammenhang mit der Erlösung, die nach Maleachi eintreten sollten, wurden bereits im Alten Testament prophezeit. Dazu gehören:
Die Geburt des Messias: Jesaja 7:14; Matthäus 1:22-23
Johannes der Täufer im Geist des Elia: Maleachi 4:5; Matthäus 11:13-14
Die Mission Christi: Jesaja 61:1-2; Lukas 4:17-21
Sein Verrat durch Judas: Psalm 41:9; Sacharja 11:12-13; Matthäus 26:14-16; Matthäus 27:9-10
Sein Prozess: Jesaja 53:7-8; Matthäus 26:59-63
Sein unschuldiger Tod: Jesaja 53:5-6; Johannes 19:6; Lukas 23:47
Sein Begräbnis im Grab eines reichen Mannes: Jesaja 53:9; Matthäus 27:57-60
KEINE PROPHEZEIUNGEN ÜBER PERSONEN NACH JESUS
Es gibt jedoch keine Prophezeiung, die nach der Himmelfahrt Jesu irgendeine Person erwähnt – sei es innerhalb oder außerhalb der Bibel –, die damit beauftragt wäre, einen anderen Weg für die Erlösung der Heiden zu entwickeln. Noch viel weniger gibt es eine Prophezeiung über einen Plan, der es einem Menschen erlaubt, in bewusster Ungehorsamkeit gegenüber dem Gesetz Gottes zu leben und dennoch mit offenen Armen im Himmel empfangen zu werden.
DIE LEHREN JESU DURCH WORT UND TAT
Ein wahrer Nachfolger Christi formt sein gesamtes Leben nach Seinem Vorbild. Jesus lehrte unmissverständlich, dass Ihn zu lieben bedeutet, sowohl dem Vater als auch dem Sohn gehorsam zu sein. Dieses Gebot ist nicht für jene, die es sich leicht machen wollen, sondern für diejenigen, die sich auf das Reich Gottes konzentrieren und bereit sind, alles zu tun, um das ewige Leben zu erlangen. Diese Hingabe kann Widerstand von Freunden, der Kirche und der Familie mit sich bringen.
Die Gebote über Beschneidung, Haar und Bart, den Sabbat, verbotene Speisen und das Tragen von Tzitzit werden heute von den meisten Christen weitgehend ignoriert. Wer sich nicht dem allgemeinen Trend anpasst, sondern stattdessen diese Gebote befolgt, wird wahrscheinlich Verfolgung erleben – genau wie Jesus es in Matthäus 5:10 vorhergesagt hat. Die Einhaltung von Gottes Geboten erfordert Mut, aber die Belohnung ist das ewige Leben.
Einige Jahre nachdem Jesus zum Vater zurückgekehrt war, begann Satan seinen langfristigen Plan gegen die Heiden. Sein Versuch, Jesus auf seine Seite zu ziehen, war gescheitert (Matthäus 4:8-9), und alle seine Hoffnungen, Christus im Grab zu halten, wurden durch die Auferstehung endgültig zunichtegemacht (Apostelgeschichte 2:24).
Was der Schlange blieb, war, unter den Heiden fortzusetzen, was sie seit Eden immer getan hatte: die Menschheit davon zu überzeugen, Gottes Gebote nicht zu befolgen (1. Mose 3:4-5).
ZWEI ZIELE DES PLANS
Um dies zu erreichen, mussten zwei Dinge geschehen:
Die Heiden mussten so weit wie möglich von den Juden und ihrem Glauben entfremdet werden – einem Glauben, der seit der Erschaffung der Menschheit existierte. Der Glaube von Jesu Familie, Freunden, Aposteln und Jüngern musste aufgegeben werden.
Sie brauchten ein theologisches Argument, um zu akzeptieren, dass die ihnen angebotene Erlösung sich von der unterschied, wie das Heil seit Anbeginn der Zeit verstanden wurde. Dieser neue Heilsplan musste es den Heiden erlauben, Gottes Gebote zu missachten.
Der Teufel inspirierte daraufhin talentierte Männer, eine neue Religion für die Heiden zu erschaffen – mit einem neuen Namen, neuen Traditionen und neuen Lehren. Die wichtigste dieser Lehren bestand darin, die Heiden glauben zu lassen, dass eines der Hauptziele des Messias war, sie von der Verpflichtung zu befreien, die Gebote Gottes zu halten.
Nach Jesu Himmelfahrt inspirierte der Teufel talentierte Männer, einen falschen Heilsplan zu entwickeln, um die Heiden von der Botschaft des Glaubens und Gehorsams abzubringen, die Jesus, der Messias Israels, verkündet hatte.
DIE ENTFREMDUNG VON ISRAEL
DAS GESETZ ALS HERAUSFORDERUNG FÜR DIE HEIDEN
Jede Bewegung braucht Anhänger, um zu überleben und zu wachsen. Das Gesetz Gottes, das bis dahin von messianischen Juden befolgt wurde, begann für die schnell wachsende Gruppe von Heiden innerhalb der neu entstandenen Kirche eine Herausforderung darzustellen.
Gebote wie die Beschneidung, die Einhaltung des siebten Tages und der Verzicht auf bestimmte Speisen wurden zunehmend als Hindernisse für das Wachstum der Bewegung betrachtet. Nach und nach begann die Leitung der Kirche, dieser Gruppe Zugeständnisse zu machen – mit dem falschen Argument, dass das Kommen des Messias eine Lockerung des Gesetzes für Nichtjuden mit sich gebracht habe, obwohl ein solches Argument keinerlei Grundlage im Alten Testament oder in den Worten Jesu in den vier Evangelien hatte (2. Mose 12:49).
DIE REAKTION DER JUDEN AUF DIESE VERÄNDERUNGEN
Unterdessen waren die wenigen Juden, die noch Interesse an der Bewegung zeigten – angelockt durch die Zeichen und Wunder, die Jesus nur wenige Jahrzehnte zuvor vollbracht hatte, und bestärkt durch das Zeugnis von Augenzeugen, darunter einige der ursprünglichen Apostel – verständlicherweise beunruhigt über die allmähliche Abkehr von der Verpflichtung, die durch die Propheten überlieferten Gebote Gottes zu halten.
Dies waren dieselben Gebote, die Jesus, die Apostel und die Jünger treu befolgt hatten.
DIE KONSEQUENZEN DER ENTFREMDUNG
DER HEUTIGE ZUSTAND DES GOTTESDIENSTES
Das Ergebnis ist, wie wir wissen, dass sich heute Millionen wöchentlich in Kirchen versammeln und behaupten, Gott zu verehren – während sie völlig ignorieren, dass genau dieser Gott eine Nation durch einen Bund für sich ausgesondert hat.
GOTTES VERHEISSUNG AN ISRAEL
Gott hat eindeutig erklärt, dass Er diesen Bund niemals brechen wird: „So gewiss die Ordnungen der Sonne, des Mondes und der Sterne unveränderlich sind, so gewiss werden die Nachkommen Israels niemals aufhören, vor Gott eine Nation zu sein – für immer“ (Jeremia 31:35-37).
GOTTES BUND MIT ISRAEL
ERLÖSUNG DURCH ISRAEL
Nirgendwo im Alten Testament lesen wir, dass es Segen oder Erlösung für diejenigen gibt, die sich nicht mit Israel verbinden: „Und Gott sprach zu Abraham: Du sollst ein Segen sein. Ich werde segnen, die dich segnen, und wer dich verflucht, den werde ich verfluchen; und in dir werden alle Geschlechter der Erde gesegnet sein“ (1. Mose 12:2-3).
Selbst Jesus war unmissverständlich in der Bestätigung, dass die Erlösung von den Juden kommt: „Denn das Heil kommt von den Juden“ (Johannes 4:22).
HEIDEN UND GEHORSAM
Der Heide, der durch Christus gerettet werden möchte, muss denselben Gesetzen folgen, die der Vater der erwählten Nation zu Seiner Ehre und Herrlichkeit gegeben hat – dieselben Gesetze, die Jesus und Seine Apostel befolgten.
Der Vater sieht den Glauben und den Mut eines solchen Heiden, trotz aller Herausforderungen. Er gießt Seine Liebe über ihn aus, vereint ihn mit Israel und führt ihn zum Sohn für Vergebung und Erlösung.
Dies ist der Heilsplan, der Sinn ergibt – weil er wahr ist.
DER GROSSE AUFTRAG
VERBREITUNG DER GUTEN NACHRICHT
Laut Historikern folgten mehrere Apostel und Jünger nach der Himmelfahrt Christi dem Großen Auftrag und trugen das von Jesus gelehrte Evangelium zu den heidnischen Nationen:
Thomas ging nach Indien.
Barnabas und Paulus gingen nach Mazedonien, Griechenland und Rom.
Andreas ging nach Russland und Skandinavien.
Matthias ging nach Äthiopien.
Die Gute Nachricht verbreitete sich weit und breit.
DIE BOTSCHAFT BLIEB KONSEQUENT
Die Botschaft, die sie predigen sollten, war dieselbe, die Jesus gelehrt hatte und die sich auf den Vater konzentrierte:
Glauben, dass Jesus vom Vater gesandt wurde.
Gehorsam gegenüber den Geboten des Vaters.
Jesus machte den ersten Missionaren deutlich, dass sie bei ihrer Aufgabe, die Gute Nachricht vom Reich Gottes zu verbreiten, nicht allein sein würden. Der Heilige Geist würde sie an alles erinnern, was Christus sie während ihrer gemeinsamen Zeit gelehrt hatte: „Aber der Beistand, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe“ (Johannes 14:26).
Der Auftrag bestand darin, weiterhin das zu lehren, was sie von ihrem Meister gelernt hatten.
ERLÖSUNG UND GEHORSAM
EINE EINZIGE BOTSCHAFT DER ERLÖSUNG
Nirgends in den Evangelien sehen wir, dass Jesus andeutet, Seine Missionare würden eine andere Botschaft der Erlösung überbringen, die speziell für Nichtjuden zugeschnitten wäre.
DIE FALSCHE LEHRE VON DER ERLÖSUNG OHNE GEHORSAM
Die Vorstellung, dass Heiden Erlösung erlangen könnten, ohne die heiligen und ewigen Gebote des Vaters zu befolgen, ist in den Lehren Jesu nicht zu finden.
Die Idee einer Erlösung ohne Gehorsam gegenüber dem Gesetz findet keine Unterstützung in den Worten Jesu und ist daher falsch – ganz gleich, wie alt oder weitverbreitet sie sein mag.
Über das Gesetz Gottes zu schreiben, ist möglicherweise die edelste Aufgabe, die einem einfachen Menschen zugänglich ist. Das Gesetz Gottes ist nicht nur eine Sammlung göttlicher Gebote, wie die meisten es wahrnehmen, sondern vielmehr ein Ausdruck zweier Seiner Attribute: Liebe und Gerechtigkeit.
Das Gesetz Gottes offenbart Seine Anforderungen im menschlichen Kontext und in der Realität, mit dem Ziel, diejenigen wiederherzustellen, die in den Zustand zurückkehren möchten, den sie hatten, bevor die Sünde in die Welt kam.
DAS HÖCHSTE ZIEL DES GESETZES
Entgegen dem, was in den Kirchen gelehrt wird, ist jedes Gebot wörtlich und unveränderlich, um das höchste Ziel zu erreichen: die Rettung rebellischer Seelen. Niemand wird zum Gehorsam gezwungen, aber nur diejenigen, die gehorchen, werden wiederhergestellt und mit dem Schöpfer versöhnt.
Über dieses Gesetz zu schreiben bedeutet daher, einen Einblick in das Göttliche zu gewähren – ein seltenes Privileg, das Demut und Ehrfurcht erfordert.
EINE UMFASSENDE STUDIE ÜBER DAS GESETZ GOTTES
ZWECK DIESER STUDIEN
In diesen Studien werden wir alles wirklich Wichtige über das Gesetz Gottes behandeln, damit diejenigen, die es wünschen, die notwendigen Veränderungen in ihrem Leben hier auf der Erde vornehmen und sich vollkommen an die von Gott selbst festgelegten Richtlinien anpassen können.
Das heilige und ewige Gesetz Gottes wird seit Anbeginn der Zeit treu bewahrt. Jesus, Seine Familie, Freunde, Apostel und Jünger befolgten alle die Gebote Gottes.
ERLEICHTERUNG UND FREUDE FÜR DIE TREUEN
Der Mensch wurde geschaffen, um Gott zu gehorchen. Wer mutig ist und aufrichtig wünscht, vom Vater zu Jesus gesandt zu werden, um Vergebung und Erlösung zu empfangen, wird diese Studien mit Erleichterung und Freude aufnehmen:
Erleichterung: Weil Gott es nach zweitausend Jahren fehlgeleiteter Lehren über das Gesetz Gottes und das Heil für gut befunden hat, uns mit der Erstellung dieses Materials zu betrauen – dessen Inhalt sich praktisch gegen alle bestehenden Lehren zu diesem Thema richtet.
Freude: Weil die Vorteile, in Harmonie mit dem Gesetz des Schöpfers zu leben, über das hinausgehen, was bloße Geschöpfe ausdrücken können – geistliche, emotionale und körperliche Segnungen.
DAS GESETZ BRAUCHT KEINE RECHTFERTIGUNG
DER HEILIGE URSPRUNG DES GESETZES
Diese Studien konzentrieren sich nicht in erster Linie auf Argumentationen oder dogmatische Verteidigungen, da das Gesetz Gottes, wenn es richtig verstanden wird, keiner Rechtfertigung bedarf – angesichts seines heiligen Ursprungs.
Sich in endlose Debatten über etwas zu verstricken, das niemals hätte infrage gestellt werden dürfen, ist eine Beleidigung Gottes selbst.
DAS GESCHÖPF, DAS DEN SCHÖPFER HERAUSFORDERT
Allein die Tatsache, dass ein endliches Geschöpf – ein Stück Ton (Jesaja 64:8) – die Gebote seines Schöpfers infrage stellt, der es jederzeit unter wertlosen Scherben verwerfen könnte, offenbart etwas zutiefst Beunruhigendes in diesem Geschöpf.
Diese Haltung muss dringend korrigiert werden – zum Wohle des Geschöpfes selbst.
VOM MESSIANISCHEN JUDENTUM ZUM MODERNEN CHRISTENTUM
DAS GESETZ DES VATERS UND DAS VORBILD JESU
Während wir bekräftigen, dass das Gesetz des Vaters einfach von allen befolgt werden sollte, die behaupten, Jesus nachzufolgen – so wie Jesus selbst und seine Apostel es taten – erkennen wir den erheblichen Schaden an, der im Christentum hinsichtlich seines Gesetzes angerichtet wurde.
Dieser Schaden macht es erforderlich zu erklären, was in den fast zwei Jahrtausenden seit Christi Himmelfahrt geschehen ist.
DER WANDEL IM VERSTÄNDNIS DES GESETZES
Viele möchten verstehen, wie es zu dem Übergang vom messianischen Judentum – also Juden, die den Gesetzen Gottes aus dem Alten Testament treu blieben und Jesus als den von Gott gesandten Messias Israels annahmen – zum modernen Christentum kam, in dem die vorherrschende Überzeugung besteht, dass das Streben nach Gehorsam gegenüber dem Gesetz gleichbedeutend mit der „Zurückweisung Christi“ sei, was selbstverständlich mit Verdammnis gleichgesetzt wird.
DIE VERÄNDERTE WAHRNEHMUNG DES GESETZES
VON EINEM SEGEN ZUR ABLEHNUNG
Das Gesetz, das einst als etwas galt, worüber die Gesegneten Tag und Nacht nachsinnen sollten (Psalm 1:2), wird in der Praxis nun als eine Sammlung von Vorschriften betrachtet, deren Befolgung angeblich in den Feuersee führt.
All dies geschah ohne jegliche Grundlage im Alten Testament oder in den Worten Jesu, die in den vier Evangelien aufgezeichnet sind.
Wir werden nicht nur erklären, wie diese klaren Gebote Gottes in der neuen Religion, die sich vom messianischen Judentum entfernte, außer Acht gelassen wurden, sondern auch, wie sie gemäß den Anweisungen der Schrift korrekt befolgt werden sollten – und zwar nicht gemäß dem rabbinischen Judentum, das seit den Tagen Jesu menschliche Traditionen in das heilige, reine und ewige Gesetz Gottes integriert hat.
DAS GESETZ GOTTES: EIN ZEUGNIS VON LIEBE UND GERECHTIGKEIT
Das Gesetz Gottes steht als ein Zeugnis Seiner Liebe und Gerechtigkeit – weit mehr als nur eine Sammlung göttlicher Gebote. Es bietet einen Weg zur Wiederherstellung der Menschheit und leitet jene, die in den sündlosen Zustand zurückkehren möchten, den ihr Schöpfer für sie vorgesehen hat. Jedes Gebot ist wörtlich und unveränderlich, dazu bestimmt, rebellische Seelen zu versöhnen und sie in Einklang mit Gottes vollkommenem Willen zu bringen.
Vom Garten Eden bis zum Sinai, zu den Propheten und bis in die Zeit Jesu hat Gott niemals aufgehört, die Menschen zu warnen, dass es keinen Segen, keine Befreiung und kein Heil gibt für diejenigen, die sich weigern, Seinem heiligen und ewigen Gesetz zu gehorchen.
DIE NOTWENDIGKEIT DES GEHORSAMS
Gehorsam gegenüber dem Gesetz wird niemandem aufgezwungen, doch er ist eine absolute Voraussetzung für das Heil – niemand, der bewusst und willentlich ungehorsam bleibt, kann wiederhergestellt oder mit dem Schöpfer versöhnt werden. Der Vater wird keinen absichtlichen Übertreter Seines Gesetzes senden, damit dieser vom Sühnopfer des Sohnes profitiert. Nur diejenigen, die treu danach streben, Seine Gebote zu befolgen, werden mit Jesus für Vergebung und Erlösung vereint.
DIE VERANTWORTUNG, DIE WAHRHEIT ZU VERKÜNDEN
Das Weitergeben der Wahrheiten des Gesetzes erfordert Demut und Ehrfurcht, denn es befähigt jene, die bereit sind, ihr Leben nach Gottes Richtlinien auszurichten. Diese Reihe befreit von jahrhundertelangen Fehlinterpretationen und offenbart die Freude sowie die tiefgreifenden geistlichen, emotionalen und physischen Segnungen, die ein Leben im Einklang mit dem Schöpfer mit sich bringt.
EINE ANALYSE DES WANDELS IM VERSTÄNDNIS
Die Studien werden den Übergang vom messianischen Judentum Jesu und Seiner Apostel – in dem das Gesetz zentral war – zum modernen Christentum untersuchen, wo Gehorsam oft fälschlicherweise als Ablehnung Christi betrachtet wird. Dieser Wandel, der weder im Alten Testament noch in den Worten Jesu gestützt wird, hat dazu geführt, dass Gottes Gebote weitgehend vernachlässigt werden, darunter der Sabbat, die Beschneidung, die Speisegebote und viele andere.
EIN AUFRUF ZUR RÜCKKEHR ZUM REINEN GESETZ GOTTES
Indem diese Gebote im Licht der Schrift behandelt werden – frei von rabbinischen Traditionen und dem tief verwurzelten Kreislauf theologischer Konformität in Seminaren, wo Pastoren vorgefertigte und ungeprüfte Interpretationen übernehmen, um die Massen zufriedenzustellen und ihre Existenz zu sichern – ruft diese Reihe zur Rückkehr zum reinen und ewigen Gesetz Gottes auf. Der Gehorsam gegenüber dem Gesetz des Schöpfers darf niemals auf eine Frage der beruflichen Laufbahn oder Arbeitsplatzsicherheit reduziert werden. Er ist vielmehr ein unverzichtbarer Ausdruck wahrer Glaubenstreue und Hingabe an den Schöpfer – und führt durch Christus, den Sohn Gottes, zum ewigen Leben.