Anhang 4: Das Haar und der Bart des Christen

GOTTES GEBOT – SO EINFACH UND DOCH VÖLLIG IGNORIERT

DAS GEBOT IN 3. MOSE 19:27

Es gibt keine biblische Rechtfertigung dafür, dass praktisch alle christlichen Konfessionen das Gebot Gottes ignorieren, das Männer dazu verpflichtet, ihr Haar und ihren Bart so zu tragen, wie der Herr es vorschreibt.

Wir wissen, dass dieses Gebot während der gesamten biblischen Zeit von allen Juden ohne Unterbrechung treu befolgt wurde, so wie es auch heute noch von ultraorthodoxen Juden beachtet wird – wenn auch mit nichtbiblischen Details aufgrund rabbinischer Fehlinterpretationen des Textes.

Es gibt auch keinen Zweifel daran, dass Jesus sowie alle Seine Apostel und Jünger alle Gebote der Tora treu befolgten, einschließlich 3. Mose 19:27:
„Ihr sollt euer Haupthaar nicht rundherum abschneiden und den Rand eures Bartes nicht stutzen.“

GRIECHISCHER UND RÖMISCHER EINFLUSS

Die ersten Christen begannen, sich von dem Gebot bezüglich Haar und Bart zu entfernen, was größtenteils auf kulturelle Einflüsse in den frühen Jahrhunderten der christlichen Ära zurückzuführen war.

KULTURELLE PRAKTIKEN UND KOMPROMISSE

Als sich das Christentum in der griechisch-römischen Welt ausbreitete, brachten die bekehrten Heiden ihre kulturellen Gepflogenheiten mit. Sowohl die Griechen als auch die Römer hatten Hygiene- und Pflegenormen, die das Rasieren und Trimmen von Haar und Bart umfassten. Diese Praktiken begannen, das Erscheinungsbild der heidnischen Christen zu beeinflussen.

Statue von Menander, die die kurzen Haare und den rasierten Bart der alten Griechen zeigt.
Frühe Christen wurden vom Erscheinungsbild der Römer und Griechen beeinflusst und begannen, das Gesetz Gottes über Haar und Bart zu missachten.

DAS VERSAGEN DER KIRCHE, STANDHAFT ZU BLEIBEN

Dies hätte der Zeitpunkt sein müssen, an dem die Kirchenführer entschlossen betonten, wie wichtig es ist, den Lehren der Propheten und Jesu treu zu bleiben – unabhängig von kulturellen Werten und Praktiken.

Sie hätten in keinem einzigen Gebot Gottes Kompromisse eingehen dürfen. Doch dieses mangelnde Durchhaltevermögen wurde von Generation zu Generation weitergegeben, was dazu führte, dass das Volk Gottes geschwächt wurde und nicht in der Lage war, Seinem Gesetz treu zu bleiben.

DAS ÜBERBLEIBSEL, DAS GOTT BEWAHRTE

Diese Schwäche besteht bis heute, und die Kirche, die wir heute sehen, ist weit entfernt von derjenigen, die Jesus gegründet hat. Der einzige Grund, warum sie noch existiert, ist, dass Gott, wie immer, einen Überrest bewahrt hat:
„Ich aber will siebentausend in Israel übrig lassen, alle, die sich vor Baal nicht gebeugt haben und ihn nicht geküsst haben.“ (1. Könige 19:18).

DIE BEDEUTUNG DES GEBOTS

EINE ERINNERUNG AN DEN GEHORSAM

Das Gebot bezüglich Haar und Bart ist eine sichtbare Erinnerung an Gehorsam und Absonderung von weltlichen Einflüssen. Es spiegelt einen Lebensstil wider, der darauf ausgerichtet ist, Gottes Anweisungen über kulturelle oder gesellschaftliche Normen zu stellen.

Ein Mann bekommt einen Haarschnitt im alten Israel.
Es gibt keine Passage in der Schrift, die besagt, dass Gott Sein Gebot über Haar und Bart aufgehoben hat. Jesus und Seine Jünger hielten sich alle an dieses Gesetz.

Jesus und Seine Apostel lebten diesen Gehorsam vor, und ihr Beispiel sollte heutige Gläubige dazu inspirieren, dieses oft übersehene Gebot als Teil ihrer Treue zu Gottes heiligem Gesetz zurückzugewinnen.

JESUS, SEIN BART UND SEINE HAARE

JESUS ALS DAS ULTIMATIVE VORBILD

Jesus Christus gab uns durch Sein Leben das ultimative Vorbild dafür, wie jeder, der das ewige Leben sucht, in dieser Welt leben sollte. Er zeigte die Bedeutung des Gehorsams gegenüber allen Geboten des Vaters, einschließlich des Gebots bezüglich der Haare und des Bartes der Kinder Gottes.

Sein Beispiel ist in zwei zentralen Aspekten von Bedeutung: für Seine Zeitgenossen und für zukünftige Generationen von Jüngern.

HERAUSFORDERUNG DER RABBINISCHEN TRADITIONEN

In Seiner Zeit diente Jesu Treue zur Tora dazu, viele rabbinische Lehren zu widerlegen, die das jüdische Leben dominierten. Diese Lehren schienen äußerst treu zur Tora zu stehen, waren aber in Wirklichkeit weitgehend menschliche Traditionen, die die Menschen in „Knechtschaft“ gegenüber diesen Traditionen hielten.

REINER UND UNVERFÄLSCHTER GEHORSAM

Indem Er die Tora treu befolgte – einschließlich der Gebote zu Seinem Bart und Haar –, stellte Jesus diese Verzerrungen infrage und gab ein reines und unverfälschtes Beispiel für den Gehorsam gegenüber dem Gesetz Gottes.

JESU BART IN DER PROPHETIE UND SEIN LEIDEN

Die Bedeutung von Jesu Bart wird auch in der Prophezeiung und in Seinem Leiden hervorgehoben. In Jesajas Vorhersage über das Leiden des Messias als der leidende Knecht wird beschrieben, dass eine der Qualen, die Jesus erlitt, das Ausreißen Seines Bartes war: „Ich bot meinen Rücken denen dar, die mich schlugen, und meine Wangen denen, die mir den Bart ausrauften; mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel.“ (Jesaja 50:6).

Dieses Detail unterstreicht nicht nur Jesu körperliches Leiden, sondern auch Seinen unerschütterlichen Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes – selbst angesichts unvorstellbarer Qualen. Sein Beispiel bleibt eine kraftvolle Erinnerung für Seine Nachfolger heute, Gottes Gesetz in allen Aspekten des Lebens zu ehren, so wie Er es tat.

WIE MAN DIESES EWIGE GEBOT RICHTIG BEFOLGT

LÄNGE VON HAAREN UND BART

Männer sollten ihre Haare und ihren Bart in einer Länge tragen, die klar erkennbar macht, dass sie beides haben, selbst aus einiger Entfernung betrachtet. Weder zu lang noch zu kurz – das Hauptanliegen ist, dass weder die Haare noch der Bart zu nah an der Haut gestutzt werden.

NICHT DIE NATÜRLICHEN KONTUREN RASIEREN

Die Haare und der Bart sollten nicht an ihren natürlichen Konturen rasiert werden. Dies ist der zentrale Aspekt des Gebots, das sich um das hebräische Wort pe’ah (פאה) dreht, das Kontur, Rand, Ecke oder Seite bedeutet. Es bezieht sich nicht auf die Länge jedes einzelnen Haares, sondern auf die natürlichen Ränder der Haare und des Bartes. Zum Beispiel wird dasselbe Wort pe’ah in Bezug auf die Ränder eines Feldes verwendet: „Wenn du die Ernte deines Landes schneidest, sollst du den Rand (pe’ah) deines Feldes nicht bis zur äußersten Ecke abernten und keine Nachlese halten.“ (3. Mose 19:9).

Offensichtlich bezieht sich dies nicht auf die Höhe des Weizens (oder anderer Pflanzen), sondern auf die äußersten Bereiche des Feldes selbst. Dieselbe Bedeutung gilt für die Haare und den Bart.

WICHTIGE ASPEKTE ZUR EINHALTUNG DES GEBOTS

  1. Sichtbarkeit bewahren: Haare und Bart sollten sichtbar und klar erkennbar sein, um die von Gott gebotene Unterscheidung zu reflektieren.
  2. Natürliche Konturen erhalten: Vermeiden Sie das Rasieren oder Verändern der natürlichen Haar- und Bartkonturen.

Indem Männer diese Prinzipien befolgen, können sie dieses göttliche Gebot über Haare und Bart treu einhalten und Gottes ewige Gebote so ehren, wie es beabsichtigt war.

Zwei Männer nebeneinander zeigen die richtige und falsche Weise, den Bart und die Haare gemäß Gottes Gebot zu tragen.

UNGÜLTIGE ARGUMENTE, UM DIESES GEBOT GOTTES NICHT ZU BEFOLGEN:

UNGÜLTIGES ARGUMENT:
„Nur diejenigen, die einen Bart haben wollen, müssen gehorchen“

Einige Männer, darunter auch messianische Leiter, argumentieren, dass sie dieses Gebot nicht befolgen müssen, da sie ihre Bärte vollständig rasieren. Nach dieser unlogischen Argumentation würde das Gebot nur gelten, wenn jemand sich entscheidet, einen Bart zu tragen. Mit anderen Worten: Nur wenn ein Mann einen Bart (oder Haare) wachsen lassen möchte, müsste er Gottes Anweisungen befolgen.

Diese bequeme Logik findet sich jedoch nicht im heiligen Text. Es gibt kein bedingtes „wenn“ oder „falls“, sondern nur klare Anweisungen, wie Haare und Bärte gepflegt werden sollen. Nach derselben Logik könnte man auch andere Gebote ablehnen, wie zum Beispiel den Sabbat:

  • „Ich muss den siebten Tag nicht einhalten, weil ich gar keinen Tag halte.“ oder
  • „Ich muss mich nicht um verbotene Speisen kümmern, weil ich nie frage, welche Art von Fleisch auf meinem Teller liegt.“

Diese Art von Haltung überzeugt Gott nicht, denn Er sieht, dass der Mensch Seine Gebote nicht als etwas Kostbares betrachtet, sondern als eine Unannehmlichkeit, die er sich wegwünschen würde. Dies steht im krassen Gegensatz zur Haltung der Psalmisten:
„O Herr, lehre mich, deine Gesetze zu verstehen, und ich werde ihnen immer folgen. Gib mir Einsicht, damit ich dein Gesetz bewahre und es mit meinem ganzen Herzen befolge.“ (Psalm 119:33-34).

UNGÜLTIGES ARGUMENT:
„Das Gebot über Bart und Haare hatte mit heidnischen Bräuchen der Nachbarvölker zu tun“

Das Gebot über Haare und Bärte wird oft fälschlicherweise als eine Vorschrift gegen heidnische Rituale für die Toten interpretiert, nur weil die angrenzenden Verse im selben Kapitel Praktiken erwähnen, die Gott verbietet. Wenn wir jedoch den Kontext und die jüdische Tradition untersuchen, wird deutlich, dass diese Interpretation keine solide biblische Grundlage hat.

Dieses Gebot ist eine klare Anweisung über das persönliche Erscheinungsbild, ohne jede Erwähnung heidnischer Praktiken im Zusammenhang mit den Toten oder anderen heidnischen Bräuchen.

DER WEITERE KONTEXT VON 3. MOSE 19

Dieses Kapitel in Levitikus enthält eine Vielzahl von Gesetzen, die verschiedene Aspekte des täglichen Lebens und der Moral betreffen. Dazu gehören Gebote über:

  • Keine Wahrsagerei oder Zauberei zu betreiben (3. Mose 19:26)
  • Keine Einschnitte oder Tätowierungen für die Toten zu machen (3. Mose 19:28)
  • Keine Prostitution zuzulassen (3. Mose 19:29)
  • Fremde gut zu behandeln (3. Mose 19:33-34)
  • Die Älteren zu ehren (3. Mose 19:32)
  • Ehrliche Gewichte und Maße zu verwenden (3. Mose 19:35-36)
  • Keine verschiedenen Saaten zu mischen (3. Mose 19:19)

Jedes dieser Gesetze spiegelt Gottes spezifisches Anliegen für Heiligkeit und Ordnung innerhalb des Volkes Israel wider. Daher ist es wichtig, jedes Gebot für sich zu betrachten. Man kann nicht einfach behaupten, dass das Gebot, die Haare und den Bart nicht zu schneiden, mit heidnischen Praktiken zusammenhängt, nur weil Vers 28 Einschnitte für die Toten erwähnt und Vers 26 Zauberei behandelt.

KEINE BEDINGUNGSKLAUSEL IM GEBOT

KEINE AUSNAHMEN IN DER SCHRIFT

Obwohl es in der Tora Passagen gibt, die das Rasieren von Haaren und Bart mit Trauer verbinden, gibt es nirgendwo in der Schrift eine Anweisung, dass ein Mann seine Haare und seinen Bart rasieren darf, solange er es nicht als Zeichen der Trauer tut.

Diese Bedingungsklausel ist eine menschliche Ergänzung – ein Versuch, Ausnahmen zu schaffen, die Gott nicht in Sein Gesetz aufgenommen hat. Eine solche Interpretation fügt Klauseln hinzu, die nicht im heiligen Text stehen, und zeigt damit eine Suche nach Rechtfertigungen, um vollständigen Gehorsam zu vermeiden.

DAS ANPASSEN VON GEBOTEN IST REBELLION

Diese Haltung, Gebote nach persönlicher Bequemlichkeit anzupassen, anstatt sie so zu befolgen, wie sie klar geboten wurden, widerspricht dem Geist der Unterordnung unter Gottes Willen. Passagen, die das Rasieren in Verbindung mit Trauer erwähnen, dienen als Warnung, dass diese Entschuldigung das Brechen des Gebots über Haare und Bart nicht rechtfertigt.

ORTHODOXE JUDEN

IHR VERSTÄNDNIS DES GEBOTES

Obwohl sie bestimmte Details über das Schneiden von Haaren und Bärten falsch interpretieren, haben orthodoxe Juden seit der Antike das Gebot in 3. Mose 19:27 stets als getrennt von den Gesetzen über heidnische Praktiken verstanden.

Sie halten diese Unterscheidung aufrecht und erkennen, dass das Verbot ein Prinzip der Heiligkeit und Absonderung widerspiegelt, das nichts mit Trauer oder Götzendienst zu tun hat.

ANALYSE DER HEBRÄISCHEN BEGRIFFE

Die in Vers 27 verwendeten hebräischen Begriffe wie taqqifu (תקפו), was „herum abschneiden oder rasieren“ bedeutet, und tashchit (תשחית), was „beschädigen“ oder „zerstören“ bedeutet, deuten auf ein Verbot hin, das natürliche Erscheinungsbild eines Mannes so zu verändern, dass es das Bild der Heiligkeit, das Gott von seinem Volk erwartet, entehrt.

Es gibt keine direkte Verbindung zu den heidnischen Praktiken, die in den vorhergehenden oder nachfolgenden Versen beschrieben werden.

DAS GEBOT ALS PRINZIP DER HEILIGKEIT

Die Behauptung, dass 3. Mose 19:27 sich auf heidnische Rituale bezieht, ist falsch und voreingenommen. Der Vers ist Teil einer Reihe von Geboten, die das Verhalten und das Erscheinungsbild des Volkes Israel leiten, und wurde immer als eine eigenständige Anweisung verstanden, getrennt von den in anderen Passagen erwähnten Trauer- oder Götzendienst-Riten.

JESU LEHRE – DURCH WORT UND BEISPIEL

Der wahre Nachfolger Christi nutzt sein Leben als Modell für alles. Jesus machte klar, dass wir, wenn wir ihn lieben, dem Vater und dem Sohn gehorsam sein werden.

Dies ist keine Anforderung für die Schwachen, sondern für diejenigen, die ihren Blick auf das Reich Gottes gerichtet haben und bereit sind, alles zu tun, was nötig ist, um das ewige Leben zu erlangen – selbst wenn dies zu Widerstand von Freunden, der Kirche oder der Familie führt.

GEBOTE, DIE VON DER MEHRHEIT DES CHRISTENTUMS IGNORIERT WERDEN

Die Gebote über Haare und Bart, tzitzit, Beschneidung, den Sabbat und verbotene Speisen werden von nahezu allen Christen ignoriert. Wer sich weigert, der Masse zu folgen, wird sicherlich Verfolgung erleiden, genau wie Jesus es uns gesagt hat.

Gehorsam gegenüber Gott erfordert Mut, aber die Belohnung ist die Ewigkeit.




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