Diese Seite ist Teil der Reihe über die Verbindungen, die Gott akzeptiert, und folgt dieser Reihenfolge:
- Anhang 7a: Jungfrauen, Witwen und Geschiedene: Die Verbindungen, die Gott akzeptiert (Aktuelle Seite).
- Anhang 7b: Die Scheidungsurkunde — Wahrheiten und Mythen
- Anhang 7c: Markus 10:11-12 und die falsche Gleichheit im Ehebruch
- Anhang 7d: Fragen und Antworten — Jungfrauen, Witwen und Geschiedene
Der Ursprung der Ehe in der Schöpfung
Allgemein bekannt ist, dass die erste Ehe unmittelbar stattfand, nachdem der Schöpfer eine Frau [נְקֵבָה (nᵉqēvāh)] geschaffen hatte, damit sie die Gefährtin des ersten Menschen, eines Mannes [זָכָר (zākhār)], sei. Männlich und weiblich — so bezeichnete der Schöpfer selbst sowohl die Tiere als auch die Menschen (1. Mose 1:27). Der Bericht in 1. Mose sagt, dass dieser Mann, nach dem Bild und Gleichnis Gottes geschaffen, feststellte, dass keine der weiblichen Wesen unter den anderen Geschöpfen der Erde ihm glich. Keine zog ihn an, und er wünschte sich eine Gefährtin. Der Ausdruck im Original ist [עֵזֶר כְּנֶגְדּוֹ (ʿēzer kᵉnegdô)], was „eine passende Hilfe“ bedeutet. Und der Herr erkannte Adams Bedürfnis und beschloss, für ihn eine Frau zu schaffen, die weibliche Ausprägung seines Körpers: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht“ (1. Mose 2:18). Eva wurde dann aus Adams Leib gemacht.
Die erste Vereinigung gemäß der Bibel
So fand die erste Vereinigung der Seelen statt: ohne Zeremonie, ohne Gelübde, ohne Zeugen, ohne Fest, ohne Register und ohne Amtsträger. Gott gab dem Mann einfach die Frau, und das war seine Reaktion: „Diesmal ist es Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin nennen, weil sie vom Mann genommen ist“ (1. Mose 2:23). Kurz darauf lesen wir, dass Adam Eva „erkannte“ [יָדַע (yāḏaʿ) — erkennen, Geschlechtsverkehr haben], und sie wurde schwanger. Derselbe Ausdruck („erkennen“) im Zusammenhang mit Schwangerschaft wird später auch bei der Vereinigung Kains mit seiner Frau verwendet (1. Mose 4:17). Alle in der Bibel erwähnten Vereinigungen bestehen schlicht darin, dass ein Mann eine Jungfrau (oder Witwe) für sich nimmt und mit ihr verkehrt — fast immer unter Verwendung der Ausdrücke „erkennen“ oder „zu ihr eingehen“ — was bestätigt, dass die Vereinigung tatsächlich stattgefunden hat. In keinem biblischen Bericht heißt es, es habe irgendeine Zeremonie gegeben, sei sie religiös oder staatlich.
Wann findet die Vereinigung vor Gottes Augen statt?
Die zentrale Frage lautet: Wann betrachtet Gott eine Ehe als vollzogen? Es gibt drei mögliche Optionen — eine biblisch und wahr und zwei falsch und menschlichen Ursprungs.
1. Die biblische Option
Gott betrachtet einen Mann und eine Frau in dem Moment als verheiratet, in dem die Frau als Jungfrau ihren ersten einvernehmlichen Verkehr mit ihm hat. Wenn sie bereits einem anderen Mann gehörte, kann die Vereinigung nur stattfinden, wenn der vorherige Mann gestorben ist.
2. Die falsche relativistische Option
Gott betrachtet die Vereinigung als erfolgt, wenn das Paar es entscheidet. Anders gesagt: Der Mann oder die Frau können so viele Sexualpartner haben, wie sie möchten, aber erst an dem Tag, an dem sie beschließen, dass die Beziehung ernst geworden ist — vielleicht, weil sie zusammenziehen werden —, betrachtet Gott sie als „ein Fleisch“. In diesem Fall entscheidet das Geschöpf und nicht der Schöpfer, wann die Seele eines Mannes mit der Seele einer Frau verbunden wird. Für diese Sichtweise gibt es nicht den geringsten biblischen Anhaltspunkt.
3. Die häufigste falsche Option
Gott betrachtet eine Vereinigung nur dann als erfolgt, wenn eine Zeremonie stattfindet. Diese Option unterscheidet sich nicht wesentlich von der zweiten, denn in der Praxis besteht der einzige Unterschied in der Hinzufügung eines dritten Menschen zum Prozess — etwa eines Friedensrichters, eines Standesbeamten, eines Priesters, eines Pastors usw. Auch in dieser Option können Mann und Frau in der Vergangenheit mehrere Sexualpartner gehabt haben, aber erst jetzt, vor einem Leiter stehend, betrachtet Gott die beiden Seelen als vereint.
Das Fehlen von Zeremonien bei Hochzeitsfesten
Es ist zu beachten, dass die Bibel vier Hochzeitsfeste erwähnt, aber in keinem der Berichte gibt es einen Hinweis auf eine Zeremonie zur Formalisierung oder Segnung der Vereinigung. Es gibt keine Lehre, dass ein Ritus oder äußerer Vorgang erforderlich wäre, damit die Vereinigung vor Gott gültig ist (1. Mose 29:21-28; Richter 14:10-20; Esther 2:18; Johannes 2:1-11). Die Bestätigung der Vereinigung erfolgt, wenn eine Jungfrau einvernehmlich mit ihrem ersten Mann Geschlechtsverkehr hat (die „Vollziehung“). Die Vorstellung, Gott würde das Paar erst vereinen, wenn es vor einem religiösen Leiter oder einem Standesbeamten steht, findet in der Schrift keine Stütze.
Ehebruch und das Gesetz Gottes
Von Anfang an verbot Gott den Ehebruch, womit gemeint ist, dass eine Frau mit mehr als einem Mann verkehrt. Das liegt daran, dass die Seele einer Frau hier auf Erden jeweils nur mit einem Mann verbunden sein kann. Es gibt keine Begrenzung, wie viele Männer eine Frau in ihrem Leben haben darf, doch jede neue Beziehung kann nur stattfinden, wenn die vorherige durch den Tod beendet wurde — denn nur dann ist die Seele des Mannes zu Gott zurückgekehrt, von dem sie kam (Prediger 12:7). Mit anderen Worten: Sie muss Witwe sein, um sich mit einem anderen Mann zu verbinden. Diese Wahrheit lässt sich in der Schrift leicht bestätigen: König David sandte erst nach dem Tod Nabals nach Abigajil (1. Samuel 25:39-40); Boas nahm Ruth zur Frau, weil er wusste, dass ihr Mann Machlon gestorben war (Ruth 4:13); und Juda befahl seinem zweiten Sohn Onan, Tamar zu heiraten, um dem Namen seines verstorbenen Bruders Nachkommen zu erwecken (1. Mose 38:8). Siehe auch: Matthäus 5:32; Römer 7:3.
Mann und Frau: Unterschiede beim Ehebruch
In der Schrift ist klar zu beobachten, dass es keinen Ehebruch „gegen eine Frau“ gibt, sondern nur „gegen einen Mann“. Die in vielen Kirchen gelehrte Vorstellung — dass ein Mann, der sich von einer Frau trennt und eine andere Jungfrau oder Witwe heiratet, Ehebruch gegen seine Ex-Frau begehe — findet keine Stütze in der Bibel, sondern in gesellschaftlichen Konventionen.
Ein Beleg dafür sind die vielen Beispiele von Dienern des Herrn, die mehrere Ehen mit Jungfrauen und Witwen eingingen, ohne dass Gott sie tadelte — einschließlich des Beispiels Jakobs, der vier Frauen hatte, von denen die zwölf Stämme Israels und der Messias selbst abstammen. Es wurde niemals gesagt, dass Jakob mit jeder neuen Frau Ehebruch beging.
Ein weiteres bekanntes Beispiel ist Davids Ehebruch. Der Prophet Nathan sagte nichts darüber, dass der König irgendeine Frau „betrogen“ habe, als er mit Batseba verkehrte (2. Samuel 12:9), sondern nur, dass er gegen Urija, ihren Mann, gesündigt habe. Man denke daran, dass David bereits mit Michal, Abigajil und Ahinoam verheiratet war (1. Samuel 25:42). Mit anderen Worten: Ehebruch richtet sich in der Bibel stets gegen einen Mann und nie gegen eine Frau.
Einige Leiter behaupten gern, Gott stelle Männer und Frauen in allen Dingen gleich, doch das spiegelt nicht wider, was in den viertausend Jahren, die die Schrift abdeckt, beobachtet wird. Es gibt schlicht kein einziges Beispiel in der Bibel, in dem Gott einen Mann dafür rügt, Ehebruch gegen seine Frau begangen zu haben.
Das bedeutet nicht, dass ein Mann keinen Ehebruch begeht, sondern dass Gott den Ehebruch von Mann und Frau unterschiedlich bewertet. Die biblische Strafe war für beide gleich (3. Mose 20:10; 5. Mose 22:22-24), doch es gibt keinen Zusammenhang zwischen männlicher Jungfräulichkeit und Ehe. Es ist die Frau — nicht der Mann —, die bestimmt, ob Ehebruch vorliegt oder nicht. Nach der Bibel begeht ein Mann Ehebruch, sooft er mit einer Frau verkehrt, die weder Jungfrau noch Witwe ist. Wenn zum Beispiel ein jungfräulicher Mann von 25 Jahren mit einer 23-jährigen jungen Frau schläft, die bereits einem anderen Mann gehörte, begeht er Ehebruch — denn nach Gottes Sicht ist jene junge Frau die Frau eines anderen Mannes (Matthäus 5:32; Römer 7:3; 4. Mose 5:12).
Leviratsehe und die Bewahrung der Linie
Dieses Prinzip — dass eine Frau sich erst nach dem Tod des ersten Mannes mit einem anderen verbinden darf — wird auch im Gesetz der Leviratsehe bestätigt, das Gott zur Bewahrung des Familienbesitzes gab: „Wenn Brüder beieinander wohnen und einer von ihnen stirbt, ohne Kinder zu haben, so soll die Frau des Verstorbenen nicht außerhalb der Familie an einen fremden Mann gehen. Ihr Schwager soll zu ihr eingehen, sie zur Frau nehmen und die Schwagerehe mit ihr eingehen …“ (5. Mose 25:5-10. Siehe auch 1. Mose 38:8; Ruth 1:12-13; Matthäus 22:24). Beachten Sie, dass dieses Gesetz auch dann zu erfüllen war, wenn der Schwager bereits eine andere Frau hatte. Im Fall von Boas bot er Ruth sogar einem näheren Verwandten an; der Mann lehnte jedoch ab, weil er keine weitere Frau erwerben und sein Erbe teilen wollte: „An dem Tag, da du den Acker aus der Hand Naomis kaufst, musst du auch Ruth, die Moabiterin, die Frau des Verstorbenen, erwerben, um den Namen des Verstorbenen auf seinem Erbteil zu erwecken“ (Ruth 4:5).
Die biblische Sicht auf die Ehe
Die biblische Sicht der Ehe, wie sie die Schrift darstellt, ist klar und unterscheidet sich von modernen menschlichen Traditionen. Gott hat die Ehe als geistliche Vereinigung festgelegt, die durch die Vollziehung zwischen einem Mann und einer Jungfrau oder Witwe besiegelt wird — ohne Notwendigkeit von Zeremonien, Amtsträgern oder äußeren Riten.
Das bedeutet nicht, dass die Bibel Zeremonien als Teil von Hochzeiten verbietet, doch sollte klar sein, dass sie weder Voraussetzung noch Bestätigung dafür sind, dass nach Gottes Gesetz eine Seelenvereinigung stattgefunden hat.
Die Vereinigung gilt in Gottes Augen nur in dem Moment als gültig, in dem einvernehmlicher Verkehr stattfindet. Das spiegelt die göttliche Ordnung wider, dass die Frau jeweils nur einem Mann verbunden ist, bis der Tod dieses Band löst. Das Fehlen von Zeremonien bei den in der Bibel beschriebenen Hochzeitsfesten unterstreicht, dass der Schwerpunkt auf dem inneren Bund und dem göttlichen Ziel der Fortführung der Linie liegt — nicht auf menschlichen Formalitäten.
Schlussfolgerung
Angesichts all dieser biblischen Berichte und Grundsätze wird deutlich, dass Gottes Definition von Ehe in seinem eigenen Plan verankert ist — nicht in menschlichen Traditionen oder rechtlichen Formalitäten. Der Schöpfer setzte von Anfang an den Maßstab: Eine Ehe ist in seinen Augen besiegelt, wenn ein Mann in einvernehmlicher Beziehung mit einer Frau vereint wird, die heiratsfähig ist — das heißt, sie ist entweder Jungfrau oder Witwe. Zivile oder religiöse Zeremonien mögen als öffentliche Bekundungen dienen, aber sie haben kein Gewicht dafür, ob eine Vereinigung vor Gott gültig ist. Was zählt, ist der Gehorsam gegenüber seiner Ordnung, der Respekt vor der Heiligkeit des Ehebundes und die Treue zu seinen Geboten, die unverändert bleiben — ungeachtet kultureller Verschiebungen oder menschlicher Meinungen.